Widersacher
Kleine Wesen, die einen grossen Schaden anrichten können
Wir möchten, dass unser Obstgarten ein Zuhause für möglichst viele verschiedene Lebewesen und Pflanzen ist. Dies ist unerlässlich für die Gesundheit und Vielfalt unserer Umgebung. Die Biodiversität muss gepflegt und gefördert werden. Deshalb haben wir uns vor 26 Jahren für den biologischen Landbau entschieden. Damit wir im Herbst gesunde, knackige und saftige Äpfel ernten können, brauchen unsere Apfelbäume eine intensive Pflege.Dazu gehört der Schutz vor vielen unscheinbaren Widersachern. Bei der Schädlingsbekämpfung gehen wir immer sehr bedacht und gezielt vor. Wir versuchen soweit wie möglich tolerant zu sein. Es gibt Schädlinge, die wir in unserem Obstgarten dulden. Zudem versuchen wir gezielt Nützlinge zu fördern. Führt der Weg nicht an Pflanzenschutzmittel vorbei, verwenden wir ausschliesslich biologische Mittel, die keine Rückstände bilden.
Lernen Sie in unserem Öpfelblettli drei Wiedersacher kennen, welche uns immer wieder vor Herausforderungen stellen. Wie wir damit umgehen erfahren Sie auf den folgenden Seiten.
Wir wünschen Ihnen einen wunderschönen und genussvollen Tag.
Liebe Grüsse,
Ihre Familie Kuppelwieser
Die Hungrige
Eine kleine Larve bewirkt einen Ernteausfall
Die Apfelsägewespe stellt uns jedes Jahr vor grosse Herausforderungen. Denn die Larven dieser Wespe fressen uns gerne die jungen, noch unreifen Äpfel weg. Ihr Name wird von ihrem Verhalten abgeleitet. Sobald die Apfelblüten verblüht sind, sägt die Sägewespe ein kleines Loch in den Blütenboden. In dieses Loch legt die Wespe ein einzelnes Ei, genau da, wo sich der Apfel bildet. Nach 14 Tagen schlüpft die hungrige Larve. Zuerst frisst sie sich direkt unter der Fruchthaut einmal um den jungen Apfel herum (Schlangenfrass). Im Anschluss verlässt die Larve den beschädigten Apfel und klettert zum nächsten. Dort frisst sich die Larve bis zum Kerngehäuse durch und beschädigt die Apfelkernen. Dieser Vorgang wiederholt sich, bis die Larve gesättigt ist (i.d.R 2–3 Mal). Dann seilt sie sich selbst vom Baum auf den Boden ab. Unter der Bodenoberfläche nistet sich die Larve für die Überwinterung ein. Gegen Frühling verpuppt sich die Larve, damit pünktlich zur Apfelblüte eine neue Generation Sägewespen ausfliegen und Eier legen kann.
Der Schaden, den die Apfelsägewespen anrichten, ist immens. Die Frassstellen des sogenannten Schlangenfrasses, sind beim ausgewachsenen Apfel als vernarbte Schlangenlinien sichtbar (siehe Foto). Diese Äpfel können nicht in der 1. Klasse verkauft werden. Noch unglücklicher ist die Tatsache, dass die Larve die jungen Apfelkernen beschädigt. Dadurch wird die Entwicklung des Apfels abgebrochen. Er fällt vorzeitig vom Baum. Bei einem hohen Larven Befall, kann dies zu einem grossen Ernteausfall oder Totalausfall führen.
Die Möglichkeiten, unsere Äpfel vor den Larven der Sägewespe zu schützen, sind begrenzt. Wir hängen vor Blühbeginn weisse Kreuzfallen auf. So können wir abschätzen, wie viele Sägewespen in diesem Jahr unterwegs sind (siehe Foto). Die Schadschwelle liegt bei rund 30 Sägewespen pro Falle. Leider haben wir auch schon mehrere Hundert Sägewespen pro Falle gezählt. Übersteigt die Anzahl Sägewespen pro Falle die Schadschwelle, können wir uns nur mit dem Einsatz von Insektizid vor dem Ernteausfall schützen. Es gibt nur ein Insektizid gegen die Sägewespe auf Basis eines Pflanzenextraktes (Bitterholz / Quassia amara), welchse im biologischen Landbau eingesetzt werden darf. Damit das Insektizid wirkt, muss der Zeitpunkt der Ausbringung exakt gewählt werden.
Steckbrief
Grösse:
6 – 7,5 mm
Farbe:
oben dunkel und unten hell
Familie:
Blattwespen (Tenthredinidae)
Art:
Hoplocampa testudinea
Merkmal:
helle, fast orange Beine
Vorkommen:
Europa & Nordamerika
Nahrung:
junge Äpfel inkl. Apfelkernen
Der Harmlose
Ein befristeter Besuch im Obstgarten
Der Schmalbauch ist ein Käfer, der im Frühling auf unseren Obstbäumen oft zu finden ist. In ganzen Scharen besuchen sie unsere Obstbäume. Auf jedem unserer Bäume sind unzählige dieser kleinen Tierchen zu entdecken.
Der Schmalbauch gehört zur Familie der Grünrüssler. Viele Arten dieser Familie haben einen geschuppten Panzer. Die Schuppen sind für die grüne Erscheinung der Käfer verantwortlich. Von daher stammt auch der Familienname. Es gibt aber auch braune Arten des Grünrüsslers. In unserem Obstgarten fühlen sich braune und grüne Arten wie zu Hause.
Der Schmalbauch überwintert als Larve im Boden und ernährt sich dort von Wurzeln diverser Gräser und Kräuter. Im Frühling verpuppt sich die Larve und schlüpft bald darauf als Käfer. Die Käfer krabbeln umgehend auf Bäume und Sträucher, weil sie sich von Knospen und jungen Blättern ernähren. Sie knabbern Knospen und Blätter an. Es entstehen unzählige runde Frassstellen. Grundsätzlich ist der Schmalbauch als Schädling weitgehend bedeutungslos. Auch wir dulden die vielen kleinen Käfer auf unseren Apfelbäumen. Bei sehr grossem Vorkommen können die Käfer insbesondere junge Bäume schwächen, da die Photosynthese durch den verursachten Schaden an den Blättern reduziert wird. Werden zu viele Knospen angeknabbert, kann dies zur Ernteausfällen führen.
Die Schmalbäuche sind nur im Frühling auf unseren Apfelbäumen zu finden. Sobald der Sommer Einzug hält, ziehen sich diese Käfer auf kleinere Sträucher zurück. Sie verlassen unseren Obstgarten. Da sich der Schaden in Grenzen hält, lassen wir den Schmalbauch in unserem Obstgarten ungehindert leben.
Steckbrief
Grösse:
4 – 6 mm
Farbe:
dunkelbraun oder grün
Familie:
Rüsselkäfer (Curculionidae)
Art:
Phyllobius
Merkmal:
Rüsselähnliche Nase
Vorkommen:
weltweit verbreitet
Nahrung:
Knospen & junge Blätter
Der Holzbohrer
Das Wohnzimmer mitten im Stamm vom Apfelbaum
Der Blausieb als Falter ist grundsätzlich harmlos. Seine Raupen jedoch sind für unsere Apfelbäume lebensgefährlich.
Der Falter legt die Eier gruppenweise (mehrere 100 Eier) auf einen Apfelbaum ab. Kurz darauf schlüpfen kleinen Raupen, welche sich wenig später in einen Ast oder oft sogar in den Stamm vom Apfelbaum bohren. In der Ast- oder Stammmitte knappert sich die Raupe einen Gang. Dieser Gang kann bis zu 40 cm lang werden und den ganzen Ast oder Stamm aushöhlen. Dadurch zerstört die Raupe die Saftbahnen des Baumes. Wegen dieser zerstörten Saftbahnen kann der Baum nicht mehr alle Zweige, Blätter, Knospen und Früchte ernähren. Einzelne Zweige oder sogar ganze Bäume verhungern und sterben ab. Besonders gefährlich ist der Blausieb, wenn er sich im Stamm einnistet. Wird der Blausieb nicht früh genug erkannt, stirbt der Baum von der Einbohrstelle aufwärts ab.
Gegen den Blausieb kann nur wenig unternommen werden. Es hilft, die Bäume im Obstgarten immer genau zu beobachten. Sobald Zweige oder Giebel mit schlaffen Blättern gesichtet werden, sollte nach Kotstellen Blausiebraupe gesucht werden. Denn das Einbohrloch befindet sich immer ganz in der Nähe der Kotstelle. Wurde das Einbohrloch gefunden, kann die Raupe mit einem Draht getötet werden. Werden ausgetrocknete Zweige oder Giebel entdeckt, sollten diese abgeschnitten und auf den Befall von Blausieb Raupen überprüft werden. Um die Population der Blausiebe gering zu halten, töten wir alle gefunden Raupen. Unzählige weitere Raupen bleiben in ihren guten Verstecken unentdeckt.
Beim Fangen der Blausiebraupen hilft uns auch der Specht. Für ihn sind die Raupen eine Delikatesse. Wenn der Specht eine Raupe aufspürt, schlägt er ein Loch in den befallenen Ast und zieht die Raupe mit dem Schnabel aus dem Baum.
Erste Anzeichen
Die Blätter am Gibel des Baumes sind ganz schlapp, weil ein Blausieb im Stamm wohnt.
Raupe
Die Blausieb Raupe ist gelb mit schwarzen Punkten.
Wohnort
Blausiebraupe in einem Zweig von einem Apfelbaum.
Höhle
Der ausgehöhlte Stamm eines jungen Apfelbaumes, nachdem ein Blausieb darin gewohnt hat.
Specht
Der Specht hat ein Loch in den Stamm vom Baum geschlagen und die Blausieb Raupe gefressen.
Falter
Der Specht hat ein Loch in den Stamm vom Baum geschlagen und die Blausieb Raupe gefressen.
Rhabarber Wähe
Traditionell und immer wieder ausgezeichnet
Zutaten
1 Blätterteig
50 g gemahlene Haselnüsse
4 Eier
4 dl Milch und Rahm gemischt
30 g Vanillepulver
2 EL Zucker
Zubereitung
- Blätterteig auslegen.
- Rhabarber waschen, schälen und in Stücke schneiden.
- Zuerst Haselnüsse und dann Rhabarber auf Teig verteilen.
- Für den Guss Eier, Milch, Rahm, Vanillepulver und Zucker gut mischen und über die Rhabarber giessen.
- Bei 180 °C rund 40-45 Minuten backen.
Rhabarber Konfitüre
Verführerisch gut
Zutaten
1 kg Rhabarber
1 Vanillestängel
500 g Gelierzucker (2:1)
Zubereitung
- Rhabarber waschen, schälen und in Stücke schneiden.
- Den Vanillestängel halbieren und das Mark herausstreichen.
- Rhabarber mit Vanillemark und Gelierzucker drei Minuten sprudelnd kochen lassen.
- Die im heissen Wasser eingelegten Gläser mit Konfitüre befüllen.
- Die verschlossenen Gläser für zirka drei Minuten kopfüber stehen lassen.
Rhabarber Quark Torte
Cremig, saftig und erfrischend
Zutaten
Boden
200 g Petit Beurre
100 g Flüssige Butter
Quarkmasse
4 Blatt Gelatine
500 g Halbfettquark
1 dl Halbrahm
Rhabarbermasse
500g Rhabarber
120 g Zucker
½ Vanille Stängel
5 Blatt Gelatine
Zubereitung
- Für den Boden Guetzli fein mahlen und mit Butter mischen.
- Den Tortenring mit einem Backpapier belegen.
- Guetzlimasse in die Form geben und mit einem Löffel auf dem Boden verteilen und festdrücken.
- Für die Quarkmasse die Gelatine im kalten Wasser einlegen, gut ausdrücken. Anschliessend in der Pfanne bei schwacher Hitze auflösen.
- Quark zuerst in kleinen Portionen unter die aufgelöste Gelatine unterrühren. Masse im Kühlschrank ziehen lassen.
- Rahm schlagen und unter den Quark ziehen.
- Quarkmasse auf dem Boden verteilen und kühl stellen.
- Rhabarber in Stücke schneiden und mit Zucker und Vanillestängel 5-10 Minuten andämpfen. Im Anschluss den Vanillestängel entfernen.
- Die im kalten Wasser eingelegten Gelatineblätter gut ausdrücken und unter die heisse Masse rühren.
- Rhabarber kühlstellen und ziehen lassen. Anschliessend Rhabarbermasse glattrühren und auf der Quarkmasse verteilen.
- Torte zirka fünf Stunden kühl stellen.
Sommer ist dann,
wenn die Sonne dich morgens küsst
und abends immer noch für dich scheint.
Musik Sonntag
Musikalische Unterhaltung im Kuppelwieser Hofcafi
Den Sonntag geniessen, plaudern, singen und tanzen. Das können Sie im Kuppelwieser Hofcafé. An den folgenden Sonntagen spielen die Hoggläder oder Renato Allenspach mit seinen Söhnen lupfige Tanzmusik.
Wir freuen uns auf Ihren Besuch.