Bodenfruchtbarkeit
Der Boden ist unsere Lebensgrundlage
Auf den Boden bauen wir unsere Häuser. Auf dem Boden wachsen Blumen, Bäume, ja ganze Wiesen und Wälder. Auf dem Boden gedeihen pflanzliche Lebensmittel für den Menschen und Futtermittel für die Tiere, welche uns tierische Lebensmittel zur Verfügung stellen. Der Boden ernährt uns, er gibt uns Halt und er bildet unsere Heimat. Wir brauchen den Boden zum Leben, er bildet die Basis unseres Daseins.
In unserem landwirtschaftlichen Alltag ist uns diese Tatsache tagtäglich sehr bewusst. Bei uns bildet der Boden die Grundlage unseres Schaffens. Nur auf einem gesunden und intakten Boden können vitale Pflanzen wachsen und gedeihen. Wir können unsere Beerenstauden und Apfelbäume mit noch so viel Fürsorge pflegen. Sie brauchen zwingend einen guten Boden, damit sie aromatische Beeren und saftige Äpfel produzieren können.
Die Gesundheit unserer Lebensmittel hängt mit der Gesundheit unserer Pflanzen und somit auch mit der Gesundheit unseres Bodens zusammen. Wir wollen unserem Boden Sorge tragen, damit wir für Sie noch viele Jahre gesundes Obst produzieren können. Aus diesem Grund legen wir ein besonderes Augenmerk auf einen schonenden Umgang mit unserem Boden. Was wir für die Gesundheit unseres Bodens tun, erfahren Sie in diesem Öpfelblettli.
Wir wünschen Ihnen einen spannenden Einblick in die Welt des Bodens.
Liebe Grüsse,
Ihre Familie Kuppelwieser
Biologische Aktivität
Unzählige Mikroorganismen halten unseren Boden vital
Die Vorstellung ist beinahe unvorstellbar, dass in einer Handvoll Erde mehr Bodenorganismen leben, als es Menschen auf der Erde gibt. Neben Würmern, Käfern und Asseln sind viele dieser Organismen so klein, dass wir sie mit blossem Auge gar nicht sehen. Da stellt sich die Frage, wie wir diesem wertvollen Lebensraum Sorge tragen können.
Die biologische Landwirtschaft, die biodynamische Landwirtschaft (Demeter) und die regenerative Landwirtschaft setzen sich intensiv mit der Gesundheit des Bodens und dem Erhalt dessen Fruchtbarkeit auseinander. Jede Philosophie hat interessante Herangehensweisen, wertvolle Erfahrungen und umfassendes Wissen. Wir setzen uns mit allen drei Anbauweisen auseinander, tauschen uns mit BerufskollegInnen aus, besuchen Kurse und lesen uns in die vielseitigen Themen ein. Basierend auf diesem Wissen und unseren Erfahrungen mit unserem eigenen Boden, erarbeiten wir für unseren Betrieb eine standortangepasste und schonende Bewirtschaftung unseres Bodens.
Denn auch die biologische, biodynamische und die regenerative Landwirtschaft legen den Fokus auf die individuellen Gegebenheiten der Betriebe. Jeder Betriebsleiter muss für seinen Betrieb die geeigneten Massnahmen entdecken, anwenden und eigene Erfahrungen machen. Wir fördern beispielsweise die Durchwurzelung des Bodens. Zudem achten wir darauf, dass unsere Böden möglichst immer bedeckt sind. Wir fördern die Vielfalt in unserem Obstgarten und achten auf eine minimale Belastung des Bodens durch unsere Maschinen. Dies entspricht auch den Prinzipien der regenerativen Landwirtschaft. Grundsätzlich gehört auch die Integration von Tieren zu diesen Prinzipien. Da wir aber keine Nutztierhaltung haben, können wir dieses Prinzip jedoch nicht entsprechend umsetzen.
Spannend ist aber, dass sich die Prinzipien der regenerativen Landwirtschaft mit der biologischen und biodynamischen Landwirtschaft überschneiden. Auch sie haben sich zum Ziel gesetzt, die Vielfalt zu fördern, die Erosion zu verhindern und die Bodenfruchtbarkeit zu erhalten. Fruchtbarer Boden braucht eine hohe biologische Aktivität. Das heisst, im Boden muss es von verschiedenen Organismen wimmeln. Denn all diese Kleinstlebewesen zersetzen Mist, Kompost und Pflanzenresten, wodurch Nährstoffe im Boden freigesetzt werden. Diese Nährstoffe können die Pflanzen für Ihr Wachstum wiederverwenden. Der Verzicht von chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmittel und Herbiziden schont das wertvolle Leben im Boden und auf den Pflanzen. Es führt zu mehr Biodiversität, zu erhöhter biologischer Aktivität und somit zu einem stabileren und gesünderen Boden.

Genaues Hinschauen
Erfahren, wie sich der Boden unter unseren Füssen zusammensetzt
Für uns ist klar, es gibt nicht die eine Lösung für einen schonenden Umgang mit dem Boden und für den Erhalt der Bodenfruchtbarkeit. Der Boden ist ein komplexes Gefüge mit vielschichtigen Zusammenhängen zwischen Pflanzen, Tieren, Nährstoffen und Mikroorganismen. Wir müssen uns eingestehen, dass wir diese Zusammenhänge nicht alle verstehen. Dennoch ist es unser Ziel, unseren eigenen Boden möglichst gut zu kennen. Deshalb öffnen wir immer mal wieder unseren Boden, schauen in die Tiefe und analysieren, was wir zu sehen bekommen.
Auf unserem Betrieb wenden wir die folgenden drei Methoden an, um unseren Boden zu analysieren.
Bodenproben stechen
Zum Stechen von Bodenproben gibt es ein ganz spezifisches Werkzeug. Es ist eine Art Rohr, das in den Boden gestossen wird. Wird das Rohr wieder aus dem Boden gezogen, bleibt Erde im Rohr stecken. Diese Erde wird in einen Sack gefüllt und ins Labor geschickt. Das Labor analysiert die in unserem Boden vorhandenen Nährstoffe, Mineralien und Spurenelemente. Die Analysen aus den Bodenproben geben uns einen detaillierten Aufschluss über die Zusammensetzung unseres Bodens. Dieses Wissen lassen wir in unseren Alltag einfliessen und berücksichtigen es insbesondere bei der Düngung. Wir lassen unseren Boden zirka alle drei Jahre vom Labor analysieren.

Spatenproben
Für das Stechen einer Spatenprobe wird ein spezieller Drainierspaten verwendet. Dieser Spaten hat eine sehr lange und schmale Schaufel. Diese Schaufel wird zwei bis dreimal möglichst tief in den Boden gesteckt. Ziel ist es, aus dem Boden ein möglichst langes, intaktes Stück Erde auszuheben. Dieses Stück Erde ermöglicht einen kleinen Einblick in unseren Boden. Wir können die Bodenstruktur begutachten, die Durchwurzelung beurteilen, das Bodenleben beobachten und den Duft des Bodens wahrnehmen. Dies sind alles Faktoren, die uns Aufschluss darüber geben, wie es unserem Boden geht. Spatenproben sind einfach und können mehrmals im Jahr durchgeführt werden.

Bodenprofil
Diese Art der Bodenanalyse ermöglicht einen umfassenden und tiefen Einblick in den Boden, weil ein tiefer Graben von bis zu 1,2m ausgehoben wird. Bei der agronomischen Bodenbeurteilung wird das gesamte Bodenprofil analysiert. Ähnlich wie bei der Spatenprobe werden die Struktur des Bodens, die Zusammensetzung, die Durchwurzelung, der Duft, die Bodenlebewesen erfasst und beurteilt. Der Unterschied liegt in der Grösse und Tiefe des Lochs. Entsprechend tiefer und umfassender ist der Einblick in den Boden.

Wellness für unseren Boden
Massnahmen zur Förderung der Bodenaktivität und des Humusaufbaus
Es gibt unzählige Massnahmen, die den Humusaufbau, die Bodenstruktur und die Bodenfruchtbarkeit fördern. Es ist immer eine Frage der Zeit, des Standortes und der Möglichkeiten, welche Massnahmen sinnvoll und umsetzbar sind. Entscheidend sind besonders die individuellen Gegebenheiten jedes einzelnen Betriebes. Jeder Betrieb muss für seinen Standort, seinen Boden und seine Kulturen die passenden Massnahmen identifizieren. Auf dieser Doppelseite geben wir Ihnen einen Überblick, welche Massnahmen wir auf unserem Betrieb umsetzen, damit unser Boden gesund und fruchtbar bleibt.

Mulchen
Wir mulchen das Gras in unseren Fahrgassen in regelmässigen Abständen (ca. alle 3 Wochen). Dabei lassen wir das abgeschnittene Gras in der Fahrgasse liegen. Dieses organische Material ist Nahrungsmittel für die Bodenlebewesen. Sie fressen das Gras und arbeiten das organische Material durch ihren Verdauungsprozess in den Boden ein.
Gründüngung
Die Fahrgassen zwischen den Baumreihen werden stark beansprucht, weil wir mit den Maschinen immer entlang der Reihen fahren müssen. Wenn wir junge Bäume pflanzen, gönnen wir unserem Boden eine Ruhepause. Wir säen in den Fahrgassen bei den jungen Bäumen eine Gründüngung an und befahren die Fahrgassen solange wie möglich nicht. So kann der Boden ruhen und die Gründüngung hoch hinauswachsen. Das fördert die Durchwurzelung des Bodens und dessen Struktur.


Beanspruchen der Fahrgassen
Im Obstbau setzen wir möglichst leichte Maschinen ein, damit die Fahrgassen möglichst wenig Gewicht tragen müssen. Unsere Schmalspurtraktoren sind klein und leicht und beanspruchen den Boden aus diesem Grund weniger stark. Wir achten darauf, dass wir unnötige Durchfahrten vermeiden. Nicht zuletzt legen wir ein besonderes Augenmerk darauf, dass wir nicht in den Obstgarten fahren, wenn der Boden nass ist. Denn bei Nässe ist der Boden weich und wird von den Maschinen viel stärker beansprucht, als wenn er trocken ist.
Förderung der Biodiversität
Rund um unseren Obstgarten pflegen wir extensive Wiesen. Zudem lassen wir bis in den August Blühstreifen in den Fahrgassen stehen. Auf diesen Flächen wachsen eine Vielzahl verschiedener Wildkräuter und Wiesenblumen. Diese stellen Nahrung und Rückzugsorte für eine grosse Vielfalt von Lebewesen über und unter dem Boden zur Verfügung. So entstehen auf unserem Hof wertvolle Lebensräume, die eine positive Wirkung auf die Bodenqualität haben.


Abdecken des Bodens unter den Beeren
Wir mähen das Gras auf unseren Flächen und verteilen das geschnittene Gras unter den Brombeeren, Himbeeren und Johannisbeeren. Die Abdeckung des Bodens mit Gras bewirkt, dass der Boden nicht austrocknet. Er bleibt auch über die warmen Sommertage feucht und kühl. Dies ist für die Bodenlebewesen und für die Beerenstauden äusserst angenehm.
Begrünung unter den Bäumen
Wir lassen unter den Bäumen Gras und verschiedene Wildkräuter wachsen. Diese mähen wir ein paar Mal im Jahr. Dadurch ist unser Baumstreifen begrünt. Das heisst, es wächst immer etwas unter unseren Bäumen. Die Begrünung sorgt dafür, dass die Erde unter den Bäumen möglichst lange feucht bleibt. Wäre die Erde unbewachsen, würde der Boden schneller austrocknen und der Wind könnte so den Humus davonwehen.


Einsatz von Kompost
Kompost ist zersetztes organisches Material. Es bildet Nahrungsmittel für eine Vielzahl von Bodenlebewesen. Im Rahmen der Verdauung wandeln die Bodenlebewesen den Kompost in Humus um, die sogenannte Humifizierung. Mit dem Ausbringen von Kompost kann die Bodenaktivität, die Bodenfruchtbarkeit und somit der Humusaufbau gefördert werden.
Ausbringen von Komposttee
Bei der Herstellung von Komposttee werden Mikroorganismen vermehrt. Diese lebenden Mikroorganismen werden mit dem Komposttee auf unseren Boden ausgebracht. Dort sorgen sie dafür, dass organisches Material in Humus umgewandelt wird. Der Komposttee fördert die Bodenqualität und stärkt damit die Gesundheit und das Immunsystem der Pflanzen.


Einsatz der Demeter Präparate
Die biodynamische Landwirtschaft arbeitet mit verschiedenen Präparaten. Die zwei Hauptpräparate sind Hornkiesel und Hornmist. Zusätzlich gibt es sieben Kompostpräparate. Die Präparate werden aus tierischem (z.B. Kuhmist) und aus pflanzlichem Material (z.B. Schafgarbe, Baldrian, Eichenrinde, Brennnessel, usw.) hergestellt. Die Präparate fördern die Bodengesundheit und stärken die Pflanzen.
Der Regenwurm
Ein tüchtiger und unschätzbar wertvoller Bodenbewohner
Der Regenwurm bevölkert unsere Böden. Unermüdlich gräbt er sich durch unsere Böden und frisst abgestorbenes Pflanzenmaterial. Anschliessend scheidet der Regenwurm nährstoffreichen Kot aus. Er ist nährstoffreich und besitzt eine stabile Struktur. Durch die Verarbeitung von abgestorbenem, organischem Material zu wertvollem Humus, übernimmt der Regenwurm eine existenziell wichtige Aufgabe für die Förderung der Bodengesundheit. Aus altem Material schafft der Regenwurm neues Leben.
Die Regenwürmer sind ständig unterwegs. Sie graben sich mühsam durch die verschiedenen Bodenschichten. Dabei hinterlassen sie unzählige Wurmgänge. Diese Gänge haben gleich mehrere positive Effekte auf die Bodengesundheit. Sie lockern den Boden und fördern die Versorgung durch Sauerstoff im Erdreich. Das Graben der Gänge durch die verschiedenen Erdschichten fördert den Transport der Nährstoffe im Boden. Dieser wird dadurch saugfähiger und kann deshalb mehr Wasser speichern und so die Wasserversorgung optimieren. Das Wasser versickert besser im Boden. Nicht zuletzt ermöglichen es die Wurmgänge den Pflanzenwurzeln entlang der Gänge ohne grossen Widerstand in tiefere Erdschichten zu gelangen.
Ist der Boden reich an Regenwürmern, ist das ein gutes Zeichen für die Biodiversität und die Bodengesundheit. Je mehr Regenwürmer sich im Boden befinden, umso mehr organisches Material wird zu Humus verarbeitet und umso mehr Wurmgänge werden durch den Boden gegraben.



Öpfel Wähe
Ein herbstlicher Klassiker


Zutaten Mürbteig
200 g Mehl
50 g Zucker
¼ TL Salz
120 g Butter
1 Ei
Zutaten Füllung & Guss
4 EL gemahlene Haselnüsse
4-5 Äpfel
4 Eier
4 dl Milch und Rahm gemischt
30 g Vanillepulver
2 EL Zucker
Zubereitung
- Für den Mürbteig Mehl, Zucker und Salz in einer Schüssel mischen
- Butter in Stücke schneiden, beigeben, von Hand zu einer gleichmässig krümeligen Masse verreiben
- Ei verklopfen, beigeben, rasch zu einem weichen Teig zusammenfügen, nicht kneten
- Teig zugedeckt ca. 30 Min. kühl stellen
- Teig auswallen und in einer Kuchenform auslegen
- Haselnüsse auf den Teig streuen
- Äpfel schälen, Schnitze schneiden und auf dem Teig verteilen
- Für den Guss Eier, Milch, Rahm, Vanillepulver und Zucker gut mischen und über die Äpfel giessen.
- Bei 180 °C rund 40-45 Minuten backen.
Kleinblütiges Knopfkraut
Ein Leckerbissen für den Regenwurm
Das kleinblütige Knopfkraut ist ein Wildkraut, das in großer Zahl unter unseren Obstbäumen wächst. Es breitet sich schnell aus und bildet viele weiche Blätter. Viele Menschen sehen es als lästiges Unkraut. Doch für den Regenwurm ist es eine wertvolle Nahrungsquelle. Wenn wir das Kraut mähen und das pflanzliche Material zu welken beginnt, wird es zur Delikatesse für den Regenwurm. Denn Regenwürmer fressen nur abgestorbenes, organisches Material. Er zieht das pflanzliche Material in seine Gänge, frisst es und produziert durch seinen Verdauungsprozess nährstoffreichen Humus. Ein scheinbar störendes Wildkraut wird so zum wichtigen Helfer für die Bodengesundheit und zum Festmahl für den Regenwurm.

Musik Sonntag
Musikalische Unterhaltung im Kuppelwieser Hofcafi
Die Zeit geniessen. Mit Freunden plaudern. Wieder einmal das Tanzbein schwingen. All das können Sie im Kuppelwieser Hofcafé. Am folgenden Sonntag wird lupfige Tanzmusik gespielt.
Wir freuen uns auf Ihren Besuch.

Sonntag, 12. Oktober 2025
Hoggläder
