Pflanzenschutz
Der Schutz vor Schädlingen, Pilzen und Bakterien ist unerlässlich
Seit über 25 Jahre produzieren wir unser Obst mit biologischen Anbaumethoden. Seit vier Jahren verfolgen wir die Prinzipien des biodynamischen Anbaus (Demeter). Wir machen dies mit der tiefen Überzeugung, dass wir mit der Natur zusammenarbeiten und auf sie Rücksicht nehmen müssen. Denn nur gemeinsam mit der Natur können wir aromatische Beeren und saftige Äpfel produzieren. Wir wollen im Einklang mit der Natur und unserer Umgebung leben. Deshalb verzichten wir auf chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel. Das heisst aber nicht, dass wir keinen Pflanzenschutz betreiben. Die Natur hat viele Insekten, Pilze und Bakterien, die unser Obst und unsere Bäume befallen und beschädigen können. Erstklassiges Obst lässt sich aber nur mit gesunden Bäumen produzieren. Mit Pflanzenschutzmassnahmen sorgen wir dafür, dass unsere Pflanzen nicht krank oder von Schädlingen angeknabbert werden. Dazu setzen wir möglichst schonende Methoden ein. Lernen Sie unsere Vorgehensweise in diesem Öpfelblettli kennen.
Die Thematik des Pflanzenschutzes ist sehr komplex. Wir möchten Ihnen jedoch einen Einblick in diese Welt gewähren. Bei Fragen stehen wir gerne zur Verfügung.
Liebe Grüsse,
Ihre Familie Kuppelwieser
Ganzheitlich
Biologischer Pflanzenschutz geht weiter, als das Ausbringen von Pflanzenschutzmittel
Beim biologischen Pflanzenschutz ist das ganzheitliche Denken von zentraler Bedeutung. Es geht darum, den Anbau von Obst als Ganzes wahrzunehmen. Die Wahl der Sorten, das Anbausystem, der Schnitt der Bäume, die Biodiversität, die Gesundheit der Pflanzen und des Bodens haben markante Einflüsse auf die Qualität des Obstes. Erst wenn alles im Einklang ist, kann es uns gelingen, schmackhaftes Obst zu produzieren. Da genügt es nicht, Pflanzenschutzmittel zu versprühen. Dies ist nur eine Massnahme, die durch weitere Massnahmen begleitet wird. Gut erkennbar ist die Vorgehensweise im Strategiemodell der biologischen Pflanzenschutzpyramide.
Pflanzenschutz beginnt bereits bei der Anbauplanung. Es ist zu empfehlen, dass Sorten gepflanzt werden, die gegenüber von Krankheiten möglichst robust sind. Zudem ist zu entscheiden, ob Witterungs- und/oder Insektenschutz (z.B. Hagelnetz) gebaut werden soll.
Die Pflege des Obstgartens und dessen Umgebung hat einen entscheidenden Einfluss auf die Biodiversität und die Vitalität des Bodens. Blühstreifen, Hecken, Asthaufen und extensiv genutzte Wiesen fördern beispielsweise die Anwesenheit von Nützlingen. Mit Komposttee und Hornmist (Elemente aus der biodynamischen Landwirtschaft) kann das Bodenleben gefördert werden. Je gesünder der Boden und je grösser die Biodiversität, desto gesünder sind die Pflanzen und deren Immunsysteme.
Je mehr Licht und Luft durch die Pflanzen dringen, umso weniger Krankheiten und Schädlinge befallen die Pflanzen. Deshalb sind der jähliche Winterschnitt und der Abstand der Bäume entscheidend. Zudem ist darauf zu achten, dass die Pflanzen mit den erforderlichen Nährstoffen versorgt werden.
Das Einfangen von Schädlingen (z.B. Blausieb, Mäuse), das Freilassen von spezifischen Nützlingen (z.B. Nematoden) und das Verteilen von Pheromonfallen (z.B. Duftstoffe zur Verwirrung der männlichen Wickler) gelten als direkte Pflanzenschutzmassnahmen. Damit werden Schädlinge ohne die Verwendung von Pflanzenschutzmittel bekämpft.
Es gibt jedoch Krankheiten und Schädlinge, die keine natürlichen Gegenspieler haben und die sich trotz allen genannten Massnahmen verbreiten. Zur Bekämpfung dieser Krankheiten und Schädlinge werden für den biologischen Anbau zugelassene Pflanzenschutzmittel effizient und zielgerichtet eingesetzt.
Biologische Pflanzenschutzpyramide
Gegenspieler
Eine kleine Übersicht, wer unseren Pflanzen und Obst schaden kann
Marssonina
Pilz
Infektion durch Pilzsporen
Bekämpfung mit Pflanzenschutzmittel
Schorf
Pilz
Infektion durch Pilzsporen
Bekämpfung mit Pflanzenschutzmittel
Regenflecken
Pilz
Infektion durch Pilzsporen
Bekämpfung mit Pflanzenschutzmittel
Krebs
Pilz
Infektion durch Pilzsporen
Direkte Bekämpfung nicht möglich. Ausschneiden der befallenen Stellen.
Feuerbrand
Bakterium
Infektion durch Bakterienschleim
Direkte Bekämpfung nicht möglich. Befallene Triebe abschneiden oder Bäume ganz roden.
Diverse Wickler
Insekt
Frassschäden an Frucht durch Raupe
Keine natürlichen Gegenspieler. Bekämpfung durch verteilen von Pheromondispenser (Verwirrung)
Diverse Läuse
Insekt
Saugen an jungen Triebe / Blätter
schwächen dadurch die Bäume
Förderung natürlicher Gegenspieler (Nützlinge)
Blütenstecher
Insekt
Zerstörung der Blüte durch Eiablage in die Knospe
Keine natürlichen Gegenspieler. Bekämpfung mit Pflanzenschutz
Sägewespe
Insekt
Frassschäden an Früchten durch die Raupen
Keine natürlichen Gegenspieler. Bekämpfung mit Pflanzenschutz
Blausieb
Insekt
Frisst sich in den Stamm und zerstört so den Baum
Natürliche Gegenspieler Specht. Manuelles Entfernen der Raupen aus dem Baum
Kirschessigfliege
Insekt
Eiablage in reife Frucht
Keine natürlichen Gegenspieler. Schutz durch komplette Einnetzung der ganzen Beerenanlage
Mäuse
Säugetier
Frassschäden an Wurzeln
Jagd durch Katzen, Hunde, Wiesel und Mensch. Förderung Unterschlüpfe für Wiesel.
RIMpro
Software für den effizienten Einsatz von Pflanzenschutz
Die Herausforderung beim biologischen Pflanzenschutz liegt darin, dass die biologischen Pflanzenschutzmittel ausschliesslich oberflächlich wirken. Das heisst, die Mittel haften nur auf der Oberfläche (z.B. auf dem Blatt). Es dringen keine Pflanzenschutzmittel in die Pflanze hinein. Der Regen wäscht den Schutzfilm einfach wieder ab. Weshalb die Pflanzen anschliessend nicht mehr geschützt sind. Kommt es jedoch wieder zu einer Infektion, muss der Schutzfilm erneut aufgetragen werden. Damit wir nur genau so viel Pflanzenschutzmittel verwenden, wie effektiv notwendig ist, achten wir darauf, dass wir nur genau zu diesen Zeitpunkten Pflanzenschutzmittel auf die Bäume sprühen, wenn Gefahr durch Infektionen droht. Diese Zeitpunkte sind schwierig zu identifizieren. Es gibt eine Software, die uns bei der Identifikation des richtigen Zeitpunktes unterstützt. Basierend auf Wetterdaten (wir haben dazu Wetterstationen in unserem Obstgarten) und unter Berücksichtigung der Eigenschaften der Pilze oder des Bakteriums, berechnet die Software für jeden Gegenspieler (siehe Seite 3) eine individuelle Grafik. In dieser Grafik ist erkennbar, wann der Gegenspieler besonders gefährlich für unsere Äpfel und Beeren wird. So können wir basierend auf diesen Grafiken genau ablesen, zu welchem Zeitpunkt der Pflanzenschutz angewendet werden muss. Dadurch können wir das Pflanzenschutzmittel ganz spezifisch ausbringen und so den Einsatz möglichst gering halten.
Quelle
www.rimpro.cloud
Maschinen & Technik
Am richtigen Ort hinsprühen
Für das Versprühen der Pflanzenschutzmittel verwenden wir eine Pflanzenschutzspritze von der Firma Wanner. Diese Spritze hat hinten einen hohen Turm. An diesem Turm sind die Düsen befestigt, über die das Pflanzenschutzmittel auf die Bäume gesprüht wird. Dank der Höhe dieses Turms sind die Düsen auf der ganzen Baumhöhe verteilt. So kann das Pflanzenschutzmittel gleichmässig auf den Baum gesprüht werden. Dabei ist zu berücksichtigen, dass kein Abdrift entsteht. Das heisst, dass kein Mittel weiter als die Baumreihe gesprüht wird. Das Pflanzenschutzmittel soll einzig auf den Bäumen landen und nicht mit der Luft davongetragen werden. Um dies zu vermeiden, müssen die Düsen korrekt auf die Bäume ausgerichtet, die Grösse der Tropfen richtig gewählt und der Luftdruck, mit dem das Pflanzenschutzmittel versprüht wird, passend eingestellt werden.
Wir haben letztes Jahr einen sogenannten «Air Check» mit unseren Pflanzenschutzmittelspritzen durchgeführt. Dabei wurde auf einem Prüfstand zuerst exakt gemessen, wie unsere Spritzen den Sprühnebel verteilen. Anschliessend wurden die Einstellungen und Ausrichtungen der Düsen so korrigiert, dass der Sprühnebel genau dort hin gesprüht wird, wo er hin muss. Es wurde jede Düse einzeln getestet und neu ausgerichtet. Bei zwei Spritzen mit je 18 Düsen hat dies über einen Tag Zeit beansprucht. Dies war uns aber sehr wichtig, weil wir verhindern wollen, dass die Pflanzenschutzmittel von der Luft davongetragen werden. Viel mehr sollte das Mittel einen gleichmässigen Schutzfilm auf dem Baum bilden.
Ein guter Schutzfilm auf der Pflanze entsteht dann, wenn die Bäume eine lockere Baumkrone haben. Sind die Bäume luft- und lichtdurchlässig kann sich der Sprühnebel mit dem Pflanzenschutzmittel gut auf die ganze Pflanze absetzen. Luftige Bäume trocknen zudem schneller ab, was den Krankheitsdruck weiter reduziert. Denn Schädlinge, Bakterien und Pilze bevorzugen oft Feuchtigkeit und Schatten. Aus diesen Gründen ist das Schneiden der Bäume eine immens wichtige Arbeit für die wir uns jeden Winter viel Zeit nehmen.
Natürliche Helfer
Förderung der natürlichen Gegenspieler
Die einheimischen Schädlinge im Obstbau sind Teil unseres Ökosystems. Das heisst, sie sind Nahrung für andere Lebewesen. Wohnen diese Lebewesen, sogenannte Nützlinge im Obstgarten, können sie die einheimischen Schädlinge regulieren. Möglich ist dies, wenn genügend Nützlinge im Obstgarten wohnhaft sind. Um dies sicherzustellen, kann die Population der Nützlinge gefördert werden, indem geeignete Lebensräume zur Verfügung gestellt werden.
Wir lassen in den Fahrgassen aus diesem Grund Blühstreifen stehen. Diese Blühstreifen bieten den Nützlingen einen Lebensraum in unmittelbarer Nähe zu den Obstbäumen. In den Blühstreifen finden die Nützlinge Pollen und Nektar als Nahrung. Zudem bieten sie Schutz und Rückzugsorte. Dasselbe gilt für die Ast- und Steinhaufen, die in und um unsere Anlage verteilt sind. Auch die extensiv genutzten Wiesen und die Windschutzstreifen rund um die Obstanlage bieten Lebensräume für eine grosse Vielfalt an Lebewesen.
Damit die Nützlinge Unterschlupf und Brutstellen finden, hängen wir in unserer Obstanlage Elemente auf, die ganz gezielt für bestimmte Nützlinge geeignet sind. So sind in unserer Obstanlage unzählige Vogelhäuschen zu finden. Wir haben Kästen aufgehängt, in denen sich die Florfliegen wohlfühlen. Es hängen Töpfe mit Holzwolle auf, in denen Ohrwürmer und Spinnen zu hause sind. Zudem gibt es Häuschen, in denen die Wildbienen ihre Larven ablegen können.
Mit all diesen Massnahmen möchten wir die Schädlinge in unserem Obstgarten regulieren, ohne dass wir viel Pflanzenschutzmittel einsetzen müssen. Die Herausforderung liegt darin, dass sich über die vergangenen Jahre vermehrt exotische Schädlinge bei uns angesiedelt haben. Diese Schädlinge waren bis anhin nicht Teil unseres Ökosystems. Deshalb haben sie keine natürlichen Feinde. Hier müssen wir andere Lösungen finden. Deshalb schützen wir unsere Beeren vor der Kirschessigfliege mit einer Kompletteinnetzung der gesamten Beerenanlage.
Vogelnestli
Eine kleine Süssigkeit für Zwischendurch
Zutaten
Boden
250 g weiche Butter
250 g Puderzucker
2 Eier
500 g Mehl
1 Prise Salz
Füllung
3 Eiweiss
100 g Zucker
260 g gemahlene
Haselnüsse
Konfitüre
1 Glas Konfitüre nach Wahl
(z.B. Himbeere, Johannisbeere)
Zubereitung
- Butter mit Puderzucker schlagen, bis sich Spitzchen bilden
- Eier dazugeben, bis die Masse hell ist
- Mehl und Salz unterrühren
- Teig 1 Stunde kühl stellen
- Teig auswallen und Kreise (ca. 7 cm Ø) ausstechen und kühl stellen
- Für die Füllung Eiweiss mit Salz steif schlagen
- Die Hälfte des Zuckers beigeben, kurz schlagen, bis die Masse glänzt
- Restlicher Zucker und Nüsse vorsichtig darunterziehen
- Füllung in den Spritzsack mit einer gezackten Tülle geben und auf die Böden je ein Kränzchen spritzen
- Konfitüre in die Mitte des Kränzchens geben
- Bei 160 °C (Heissluft) ca. 17 Minuten backen
Vogelmiere
Ein wucherndes Kraut mit wunderbaren Kräften
Nach dem Winter freut sich unser Körper auf die Vitamine der frischen Frühlingskräuter. Die Vogelmiere ist eines dieser Frühlingskräuter. Es wächst flach auf dem Boden und bildet gewöhnlich ganze Matten. Sie wird deshalb oft als „Unkraut“ beschimpft, zu unrecht. Die Pflanze wirkt vitalisierend, verdauungsfördernd und entzündungshemmend. Die Pflanze wird in der Volksmedizin eingesetzt und eignet sich hervorragend für Köstlichkeiten in der Küche.
Frühlingssalat
Blätter von der Vogelmiere, der Schafgarbe und des Löwenszahns dem Salat beifügen. Für die Salatsauce den Saft einer halben Zitrone, 1 EL Apfelessig, 2-3 EL kaltgepresstes Rapsöl, 1 EL Holunderblütensirup, 1 TL Senf und 1 Prise Salz gut mischen. Den Salat mit Gänseblümchen, Ehrenpreis, Gundermann und Taubnessel Blüten garnieren.
Musik Sonntag
Musikalische Unterhaltung im Kuppelwieser Hofcafi
Die Zeit geniessen. Mit Freunden plaudern. Wieder einmal das Tanzbein schwingen. All das können Sie im Kuppelwieser Hofcafé. Am folgenden Sonntag spielen die Hoggläder lupfige Tanzmusik.
Wir freuen uns auf Ihren Besuch.