Johannisbeeren
Vielseitig einsetzbar und gesund zugleich
Wer kennt sie nicht, die Johannisbeeren. In vielen Gärten findet sich irgendwo ein Johannisbeerstrauch. Im Sommer können die leuchtend roten Beeren gepflückt und frisch verzehrt werden. Natürlich nur wer der Säure der Beeren gewachsen ist. Oder vielleicht gibt es in Ihrer Familie ein traditionelles Rezept von einem genüsslichen Johannisbeer-Kuchen. Oder haben Sie auch schon einen eigenen Sirup oder eine eigene Konfitüre aus diesen Beeren gekocht? Die Einsatzmöglichkeiten von Johannisbeeren sind äusserst vielseitig. Es lassen sich viele Köstlichkeiten zubereiten. Dies trifft nicht nur auf die roten, sondern auch auf die schwarzen Johannisbeeren zu. Oft werden diese schwarzen Johannisbeeren auch Cassis genannt. Sie sind verwandt mit den roten Johannisbeeren. Trotz vielen Gemeinsamkeiten sind die beiden Beeren nicht ganz gleich. In diesem Öpfelblettli stellen wir Ihnen die beiden Johannisbeeren vor. Wir zeigen Ihnen, wo die Herausforderungen im Anbau liegen und verraten Ihnen ein genussvolles Kuchenrezept mit Cassis. Zum Schluss teilen wir mit Ihnen weitere Ideen, was Sie mit den beiden Beeren alles zubereiten können.
Wir wünschen Ihnen einen sonnigen Start in den Sommer.
Liebe Grüsse,
Ihre Familie Kuppelwieser


Pilzbefall
Milchig weisse Färbung ist oft ein schlechtes Zeichen
Mondscheinigkeit
Colletotrichum acutatum
Die Mondscheinigkeit ist ein Pilz, der die Früchte der Johannisbeerstauden befällt. Bei einem Befall werden einzelne Beeren einer Traube milchig bis glasig. Anstelle der leuchtend roten oder glänzend schwarzen Beeren, fallen diese durch eine trübe, weissliche Färbung auf. Feuchtes Wetter erhöht das Risiko des Befalls durch Mondscheinigkeit. Denn der Pilz braucht die Feuchtigkeit, damit er auf den Beeren keimen und diese infizieren kann. Bei starkem Befall kann die Mondscheinigkeit zu einem Totalausfall der Ernte führen.
Da der Pilz auf den Ästen der Johannisbeerenstauden den Winter überdauert, ist es wichtig, dass die Stauden im Winter geschnitten und Totholz entfernt wird. Mit dieser Massnahme kann das Fruchtholz verjüngt werden. Dies ist auch wichtig, damit die Stauden nicht zu dicht werden. Dadurch trocknen sie nach einem Regen schneller ab.
Echter Mehltau
Podosphaera morsuvae
Unglücklicherweise werden die Johannisbeerstauden gerne vom echten Mehltau befallen. Es handelt sich hierbei um einen Pilz. Dieser Pilz überdauert den Winter auf den Johannisbeerstauden. Wenn die Temperaturen im Frühling wieder ansteigen, können deshalb schon bald Neuinfektionen erfolgen. Der Wind kann die leichten Pilzsporen von Staude zu Staude weitertragen, was zu einer schnellen Verbreitung des Pilzes führen kann. Die meisten Pilze brauchen Feuchtigkeit, damit sie auf der Pflanze keimen und diese infizieren können. Beim echten Mehltau ist dies jedoch anders. Er kommt sehr gut ohne Feuchtigkeit zurecht. An warmen, trockenen Tagen verbreitet er sich besonders gut und infiziert die Blätter und auch Früchte der Johannisbeeren.
Vom echten Mehltau befallene Blätter sind am grau-weissen, mehligen Pilzbelag zu erkennen. Zuerst sind nur einzelne Triebspitzen betroffen. Der echte Mehltau kann sich aber relativ schnell auf die ganze Pflanze ausbreiten. Dadurch wird die Pflanze stark geschwächt, weil der Pilzbefall auf den Blättern die Photosynthese der Pflanze behindert. Bei sehr starkem Befall sterben ganze Triebe ab. Der echte Mehltau macht auch keinen Halt vor den Beeren. Er befällt auch die Früchte, wodurch sich auf den Beeren weiss-braune, filzige Flecken bilden. Wichtig ist, dass der echte Mehltau frühzeitig identifiziert und gestoppt werden kann. Bei einem starken Befall kann ein Grossteil der Ernte kaputt gehen.



Unbeliebter Besuch
Schädlinge, die sich an den Johannisbeeren gütlich tun
Blattläuse
verschiedene Arten
Es gibt eine Vielzahl an verschiedenen Blattläusen. Die einen sind gelb, andere sind grün, grau oder schwarz. Die Vielfalt bei den Blattläusen ist beeindruckend. Doch egal welche Blattlaus die Johannisbeerstauden bewohnt, für die Pflanze sind die Läuse unbeliebte Besucher. Die Läuse können Blätter, Blüten, junge Triebe und sogar die Früchte befallen.
Die Blattläuse überwintern in Eiern auf Wirtspflanzen. Im Frühling besiedeln die jungen Läuse die Johannisbeerstauden und ernähren sich von deren Pflanzensaft. Dazu stechen sie in die Blätter, Blüten und jungen Triebe. Diese Einstiche deformieren die befallenen Blätter und Triebe. Typische Symptome sind die nach unten eingerollten Blätter. Die Läuse befinden sich in der Regel auf der Blattunterseite. Sobald sich die Blätter einrollen, sind die Läuse durch das eingerollte Blatt von äusseren Einflüssen geschützt. Zum Beispiel können Blattläuse mit Pflanzenschutzmittel nur schwer bekämpft werden, weil das Mittel die Läuse in den eingerollten Blättern gar nicht erreicht. Zur Bekämpfung von Blattläusen sind Nützlinge sehr wichtig. Ist eine Vielzahl von Nützlingen vorhanden, können diese im Idealfall die Population der Läuse eindämmen. Zu den Nützlingen gehören beispielsweise Ohrenwürmer, Schwebfliegen, Florfliegen, Schlupfwespen oder Marienkäfer.



Johannisbeer-Glasflügler
Synanthedon tipuliformis
Der Glasflügler gehört zu der Gattung der Schmetterlinge. Gefährlich für die Johannisbeeren ist die Raupe des Glasflüglers. Die Raupen bohren sich in die verholzten Triebe der Johannisbeerstauden. Sie macht es sich im Zentrum des Astes gemütlich und frisst sich einen Gang durch den ganzen Ast. Durch diesen Frassgang schwächt die Raupe das Wachstum des Astes sehr stark. Es kann sogar vorkommen, dass der befallene Trieb welkt und abstirbt.
Die Glasflügler überwintern als Raupen in den Ästen der Johannisbeerstauden. Im Frühling verpuppen sie sich. Woraufhin zwischen Mai und Juli die ausgewachsenen Falter schlüpfen. Die Falter legen Anfang Sommer ihre Eier auf den Johannisbeerstauden ab. Daraus schlüpfen nach acht bis zehn Tagen junge Raupen, die sich in die verholzten Äste bohren und dort bis zum nächsten Frühling verweilen.
Weil die Glasflügler Raupen in den Ästen wohnen, sind diese äusserst schwer zu bekämpfen. Die effektivste Methode ist die Verwirrung der ausgewachsenen Falter mit dem Duft weiblicher Veromone. Wird dieser Duftstoff in der Anlage verbreitet, werden die männlichen Glasflügler verwirrt und finden ihre weiblichen Partnerinnen nicht. Dadurch kommt es seltener zur Befruchtung und somit werden weniger Eier gelegt, was die Population eindämmt.
Rot oder Schwarz
Verwandt und doch nicht ganz gleich
Botanischer Name
Ribes rubrum (Rote Johannisbeeren)
Ribes nigrum (Schwarze Johannisbeeren)
Herkunft
Die Johannisbeere ist in klimatisch gemäßigten Zonen Europas und Asiens heimisch. Sie wächst seit tausenden von Jahren in unserer Region und bevorzugt besonders gerne Hecken oder Waldgebiete.
Sorten
Bei den roten Johannisbeeren produzieren wir die Sorten «Marlena» und «Rovada». Die Marlena ist eine Frühsorte. Die Rovada tragen die roten kleinen Beeren an wunderschönen langen Trauben.
Wir haben uns für die Sorte «Tenah» bei den schwarzen Johannisbeeren entschieden. Diese bildet pralle, schwarz-glänzende Beeren.
Ernte
Die ersten roten Johannisbeeren der Frühsorte «Marlena» können wir in der Regel bereits Anfang Juni ernten. Die spätere Sorte der roten Johannisbeeren und auch die Cassis pflücken wir meist Mitte Juli.
Botanik
Die roten und die schwarzen Johannisbeeren sind verwandt. Sie gehören beide der Familie der Stachelbeergewächse (Grossulariaceae) an.
Inhaltsstoffe
Mit der Konsumation von 280 g rote Johannisbeeren ist der Tagesbedarf an Vitamin C bereits gedeckt. Bei den schwarzen Johannisbeeren genügen sogar knapp 100 g. Im Vergleich dazu müsste zirka 1 kg Äpfel gegessen werden, um die gleiche Menge an Vitamin C aufzunehmen. Zusätzlich zum Vitamin C enthalten Johannisbeeren Kalzium, Kalium, Magnesium, Eisen und verschiedene Ballaststoffe.
Besonders zu erwähnen sind die Anthocyane, die in grossen Mengen in den Cassis enthalten sind. Anthocyane sind sekundäre Pflanzenstoffe. Sie sind für die dunkle Farbe der Beeren verantwortlich und schützen die Beeren vor der UV-Strahlung. Sie schützen jedoch nicht nur die Cassis, sondern auch uns Menschen. Anthocyane gehören zu den kraftvollsten Antioxidantien der Natur und schützen unsere Zellen. Sie stärken das Immunsystem und haben eine entzündungshemmende Wirkung.
Aroma
Die Johannisbeeren sind bekannt für ihre aromatische und erfrischende Säure. In kühlen Sommergetränken, süssen Backwaren und frischen Müesli kommen diese Aromen besonders gut zur Geltung. Spannend ist, dass die «Marlena» mehr Süsse aufweist als die «Rovada».
Die schwarzen Johannisbeeren sind im Geschmack etwas kräftiger und herber als ihre roten Verwandten. Sie weisen einen unverkennbaren Geschmack auf, der eindeutig diesen schwarzen Beeren zugeordnet werden kann.
Gesundheit
Die Johannisbeeren sind für unseren Körper eine wahre Wohltat. Sie unterstützen und stärken unterschiedliche Körperfunktionen. Der Grund dafür ist, dass die Johannisbeeren eine grosse Bandbreite an gesunden Inhaltsstoffen besitzen. Von Vitaminen bis hin zu Mineralstoffen – die kleinen, runden Beeren strotzen nur so vor gesunden Nährstoffen.
Zudem sind die Johannisbeeren mit nur 40 Kilokalorien pro 100 Gramm äusserst kalorienarm. Dank dem geringen Anteil an Kohlenhydraten (4,75 Gramm pro 100 Gramm in den roten Beeren) ist die Konsumation von Johannisbeeren auch noch gut für die Figur.
Zierliche Schönheiten
Von der zärtlichen Blüte bis zur eleganten Beerentruppel



Die Blüten der Johannisbeeren sind zierlich und unscheinbar. Wie bei den Trauben wachsen mehrere Beeren an einer Rispe. Aus diesem Grund setzt sich auch der Blütenstand der Johnnisbeeren aus vielen einzelnen Blüten zusammen, die an einer Rispe befestig sind. Die Blüten der roten Johannisbeeren sind ganz klein, schlicht und hellgrün. Die Blüten der schwarzen Johannisbeeren weisen eine dezente violett-rote Färbung auf.
Aus den befruchteten Blüten entstehen kleine, runde Beeren, prall gefüllt mit kleinen Samen. Diese Beeren sind zuerst kräftig hellgrün. Erst mit der Zeit färben sich die kleinen Kügelchen langsam rot, weiss oder schwarz (abhängig von der Sorte). Dabei entsteht ein wunderbarer Farbverlauf (siehe Foto).
Die ersten Johannisbeeren können je nach Sorte ab Ende Juni (um den Johannistag, 24. Juni) geerntet werden. Optimal ist, wenn die «Truppeln» möglichst lang und gleichmässig ausgefärbt sind. Wie der Name vermuten lässt, besitzen die Früchte der roten Johannisbeere ein knalliges Rot. Die Cassis sind reif, wenn die Beeren ganz prall und glänzend-schwarz sind. Erst wenn alle Beeren an einer «Truppel» diese kräftigen Farben aufweisen, sind die Beeren genussreif.



Cassis Kuchen
Die Cassis entfalten ihr köstliches Aroma in diesem Quarkkuchen


Zutaten Boden
250 g Butter
100 g Zucker
1 KL Vanillezucker
2 Eigelb
2 Prisen Salz
375 g Mehl
2 TL Backpulver
Zutaten Füllung
500 g Magerquark
300 g Rahmquark
200 g Zucker
2 Eier
2 Eiweiss
50 g Maizena
1 KL Vanillezucker
1 Prise Salz
400 g Cassis
3 Eier
300 g Sauerrahm
Zubereitung
- Butter, Zucker & Vanillezucker rühren bis sich Spitzchen bilden
- Eigelb hinzufügen, rühren, bis die Masse hell ist
- Mehl & Backpulver untermischen
- ¼ des Teigs für Streusel kühl stellen
- Restlicher Teig in der Springform am Boden und am Rand verteilen & andrücken
- Alle Zutaten (ausser Cassis), für die Füllung gut rühren
- Cassis in Springform auf den Teigboden verteilen
- Anschliessend die Füllung auf die Cassis giessen
- Den Teig für die Streusel in kleine Stückchen teilen und auf der flüssigen Füllung verteilen
- Bei 160° C Heissluft (evtl. Hitze reduzieren) ca. 85 Minuten backen (Wenn die Masse nicht mehr schwabblig ist, ist der Kuchen fertig gebacken)
Wohltuend
Tee aus den Blättern der schwarzen Johannisbeerstaude
Tees aus Pfefferminze, Verbena oder Kamille sind allgemein bekannt. Doch haben Sie schon mal einen Tee aus den Blättern der schwarzen Johannisbeerstaude probiert? Der unverkennbare Geschmack der Cassis befindet sich auch in den Blättern. Die schwarze Johannisbeere findet schon seit Jahrhunderten Anwendung in der Volksmedizin und ist auch heute noch eine geschätzte Heilpflanze in der Naturheilkunde. Dabei ist die entzündungshemmende Wirkung der Anthocyane besonders zu erwähnen. In der Volksmedizin wird der Einsatz von schwarzem Johannisbeerblätter Tee bei rheumatischen Erkrankungen und Gliederschmerzen empfohlen. Zudem wird die hervorragende Unterstützung bei Blasenentzündung, sowie grippalen Erkrankungen hervorgehoben.
Für die Zubereitung werden 10-15 g frische oder 2-4 g getrocknete Blätter der schwarzen Johannisbeerstaude mit ca. 200 ml heissem Wasser aufgegossen. Der Tee sollte 10-15 Minuten ziehen.
Quelle
www.teelexikon.com

Musik Sonntag
Musikalische Unterhaltung im Kuppelwieser Hofcafi
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Sonntag, 1. Juni 2025
Ländlertrio Echo vom Hintere Litzä
