Üsere Moscht
Wir erzählen, wie unsere leckeren Getränke produziert werden
Wir freuen uns jedes Jahr auf die Apfelernte. Aber die Ernte im Jahr 2017 hat für uns eine ganz besondere Bedeutung. In diesem Jahr haben wir entschieden, eigene Getränke aus unseren eigenen Mostäpfel herzustellen. Wir haben die Mostäpfel gesammelt, zur Mosterei gebracht, Etiketten designet und den Most abfüllen lassen. Als unsere eigenen Getränke angeliefert wurden, waren wir mächtig stolz. Wir waren aber auch erstaunt über die grosse Menge und befürchteten schon, dass wir die Hälfte selbst trinken müssten. Doch dazu kam es nie.
Es erfüllt uns mit Freude, dass wir alle unsere eigenen Mostäpfel zu eigenen Getränken verarbeiten und in unserem Hofcafé unseren Gästen ausschenken dürfen. Aus diesem Grund widmen wir das Öpfelblettli vom November dem Thema Apfelmost. Wir erzählen euch den Weg, den die Äpfel vom Baum bis zum fertigen Getränk durchleben.
Wir wünschen Ihnen eine unterhaltsame Reise durch die Welt der Mostäpfel. Viel Spass beim Lesen.
Liebe Grüsse,
Ihre Familie Kuppelwieser
Der Alleskönner
Apfelsaft ist vielfältig und beliebt
Natürlich, simpel und regional. Apfelsaft kann aus einheimischen Früchten produziert werden und kommt dank dem Pasteurisieren ohne Zusatzstoffe aus. Zudem können aus dem Apfelsaft vielfältige Varianten produziert werden (bspw. Schorle, Suure Most, usw.). Dank diesen Eigenschaften erfährt der Most in der Schweiz einen spürbaren Aufwind.
Apfelsaft ist erfrischend vielseitig. Egal ob zu alltäglichen Mahlzeiten, nach einer sportlichen Aktivität, während einer Party oder zu einer Vesperplatte, egal zu welcher Situation Apfelsaft passt immer. Vielleicht ist das der Grund, dass der Apfelsaft in der Schweiz der zweit meist konsumierte Fruchtsaft ist (an erster Stelle steht der Orangensaft).
Die Verfärbung
Weshalb ist der Apfelsaft braun?
Wenn Sie in einen saftigen Apfel beissen und einige Tropfen Saft am Apfel entlang herunterperlen, ist dieser Tropfen weisslich, ja beinahe durchsichtig. Wie kommt es dann, dass Most trotzdem braun eingefärbt ist?
Habt Ihr schon mal einen Apfel angebissen und dann für eine Zeit liegen gelassen? Oder Apfelschnitze nicht umgehend gegessen? Dann ist Ihnen sicher bekannt, dass sich die fruchtig-weisse Farbe des Apfels schnell in ein Braun verfärbt. Dasselbe Phänomen ist auch beim Apfelsaft zu beobachten. Verantwortlich für diese Verfärbung sind pflanzliche Enzyme, sogenannte Polyphenoloxidasen.
Wird ein Apfel angebissen, in Schnitze geschnitten oder gepresst, wird die schützende Haut des Apfels verletzt. Die im Fruchtfleisch enthaltenen Enzyme kommen zum Vorschein und so in Kontakt mit dem Sauerstoff. Bei diesem Kontakt der Enzyme mit dem Sauerstoff kommt es zur Oxidation und somit zur braunen Verfärbung des Fruchtfleisches und des Apfelsaftes.
Qualitätskontrolle
Augen auf beim Pflücken
Wir sortieren unsere Äpfel direkt beim Pflücken. Jeder Apfel muss genau betrachtet werden. Basierend auf der Begutachtung ist zu entscheiden, was mit dem Apfel geschieht. Es gibt drei Optionen.
1. Erstklassiges Tafelobst
2. Mostäpfel
3. Kompost
In die erste Kategorie gehören alle tadellosen Äpfel. Diese Äpfel dürfen keine Beschädigung aufweisen, müssen schön eingefärbt sein und die richtige Grösse besitzen (mind. 60 mm bis max. 85 mm Durchmesser). Der Grossteil aller gepflückten Äpfel gehört der ersten Kategorie an.
Für die zweite Kategorie werden Äpfel aussortiert, die kleine Beschädigungen aufweisen. Die Beschädigungen müssen vernarbt und trocken sein, ansonsten besteht die Gefahr, dass die Äpfel faulen bevor sie gemostet werden. Zu kleine und zu grosse Äpfel werden auch zu den Mostäpfeln gegeben.
Äpfel die bereits faulen oder nasse Wunden haben (bspw. vom Vogel angepickt), werden direkt auf den Boden geworfen. Denn es gilt der Grundsatz: Nur aus guten Äpfeln gibt es guten Apfelsaft. Das heisst, je besser die Qualität der Mostäpfel, umso besser die Qualität des Mosts. Aus diesem Grund werfen wir alle Äpfel auf den Boden, aus denen kein guter Apfelsaft produziert werden kann.
Gegenüberstellung
Mostäpfel Gala vs. 1. Klasse Tafeläpfel Gala
Mostproduktion
Der Weg vom Baum bis zum Kuppelwieser Süessmost
- Wie auf Seite 3 erklärt, werden die Äpfel direkt während dem Pflücken sortiert. Die Äpfel für die Produktion von Most werden in separate Harassen gelegt. Wir nutzen diese, weil sie auf der Pflückmaschine nur wenig Platz brauchen.
- Die aussortierten Mostäpfel werden vom Harass in eine grosse Kiste geleert. Darin werden die Mostäpfel zwischengelagert. Das Zwischenlagern der Äpfel ist notwendig, weil für einen Mostdurchgang bei der Mosterei Kobelt mindestens fünf Tonnen Äpfel benötigt werden.
- Sobald wir genügend Mostäpfel aussortiert haben, bestellen wir eine grosse Mulde. Mit dem Stapler kippen wir die grossen Kisten in die Mulde. In dieser befinden sich schlussendlich gut zehn Tonnen Mostäpfel.
- Mit dem Traktor werden die Mostäpfel zur Mosterei Kobelt in Marbach gefahren.
- Bei der Mosterei werden die Mostäpfel über ein Förderband in das Silo transportiert. Die Äpfel auf dem Förderband werden kontrolliert. Faule Mostäpfel werden aussortiert.
- Vom Silo werden die Mostäpfel zur Waschanlage befördert und weiter über die Rätzmühle zur Presse geführt. Die Presse fasst fünf Tonnen Äpfel, woraus zirka 4000 Liter Most gepresst werden.
- Der frisch gepresste Apfelsaft wird in einem grossen Behälter gesammelt.
- Vom Behälter fliesst der Most durch eine Leitung zum Pasteur und anschliessend in einen Tank als Zwischenlager. Der Pasteur erhitzt den Apfelsaft langsam. Die Temperatur von knapp 80° C darf maximal eine Minute gehalten werden.
- Danach kühlt der Saft ab und wird in einen 10‘000 Liter Lagertank gefüllt. Ein Teil vom Süssmost wird zu sauren Most vergoren.
- Sobald unser Vorrat sich im Hofladen & Hofcafé dem Ende neigt, wird unser Most aus dem grossen Tank in Flaschen abgefüllt. Die Flaschen durchlaufen dabei die Stationen der Reinigung, Abfüllung, Flaschenpasteur, Etikettierung und zum Schluss werden die Flaschen in Kisten gestellt.
- Und fertig ist unser Kuppelwieser Süessmost.
Üseri Kollektion
Eine Übersicht der Kuppelwieser Getränke
Süess Moscht
Ein fruchtig-süsser Apfelsaft
Suure Moscht
Das traditionelle Getränk aus vergorenen Äpfeln
Öpfel Spritz
Die Erfrischung für jederzeit
ds zackiga Hanni
Ein Cider der anderen Art
pfiffiga Johann
Ein Süssmost mit pfiffigem Johannisbeer Geschmack
z'wilda Heidi
Ein Süssmost mit einer zart-wilden Heidelbeer Note
Öpfel Cider
Pur und rein im Geschmack
Süessmoscht Crème
Schmackhafte Crème aus dem Kuppelwieser Süessmoscht
Zutaten
5 dl Kuppelwieser Süessmoscht
1 Stk. Zitrone (davon verwendet wird der Saft einer halben Zitrone und der Abrieb der Schale)
1 EL Maisstärke (bspw. Maizena)
4 Stk. frische Eier
70 g Kristallzucker
1 dl Vollrahm
Zubereitung
- Süessmoscht mit Abrieb der Zitronenschale, dem Zitronensaft, der Maisstärke, den Eiern und dem Zucker in eine Pfanne geben und verrühren
- Unter ständigem Rühren bei mittlerer Hitze zum Kochen bringen
- Die Pfanne sofort vom Herd nehmen, sobald die Masse sich bindet
- Zirka 2 Minuten weiterrühren
- Crème durch ein Sieb in eine Schüssel giessen
- Mindestens 1 Stunde kühl stellen
- Rahm steif schlagen und vorsichtig unter die Süessmoscht Crème ziehen
Hängt das Laub bis November hinein,
wird der Winter lange sein.
Musik Sonntag
Musikalische Unterhaltung im Kuppelwieser Hofcafi
Tanzen, Singen und Plaudern. Dazu ein leckeres Stück Kuchen mit Kaffee geniessen. Auch im November sorgen Ueli Kühne und die Hoggläder für musikalische Unterhaltung im Kuppelwieser Hofcafé. Wir freuen uns auf Ihren Besuch.
Ueli Kühne
7. November 2021
Hoggläder
14. November 2021
Hoggläder
31. Oktober 2021