Partnerschaft
Wertvolle Zusammenarbeit bei Lagerung und Verkauf
Die Äpfel werden von August bis Ende Oktober geerntet. Trotzdem können Sie fast über das ganze Jahr feine Äpfel geniessen. Professionelle Lagertechnik macht es möglich, dass ein Apfel, der im September geerntet wurde, im April immer noch knackig und saftig ist. Auf unserem Hof haben wir nur einen kleinen Tageskühler. Dieser Kühlraum wirkt wie ein grosser Kühlschrank. Wir können darin unser Obst über kurze Zeit kühlstellen. Für das langfristige Einlagern unserer Äpfel ist dieser kleine Tageskühler jedoch ungeeignet. Erstens ist er viel zu klein. Zweitens besitzt er nicht die nötige Kühltechnik, damit die Äpfel bis in den Frühling knackig und saftig bleiben.
Wir dürfen unsere Äpfel in den professionellen Lagerräumen der Tobi Seeobst AG einlagern. Diese Unternehmung ist unser zuverlässiger Partner für die Einlagerung unserer Äpfel. Zudem verkauft Tobi einen Grossteil unserer Ernte an den Detailhandel. Im Jahr 2024 durften wir die Tobi Seeobst AG besuchen. Im Rahmen einer Betriebsführung erhielten wir einen vertieften Einblick. Diesen Einblick teilen wir mit Ihnen in diesem Öpfelblettli und stellen Ihnen die Tobi Seeobst AG vor.
Wir wünschen Ihnen ein erfolgreiches und gesundes neues Jahr.
Liebe Grüsse,
Ihre Familie Kuppelwieser
Tobi Seeobst AG
Grosshandel für Früchte aus Schweizer Produktion
Wir sind stolz, dass wir einen Teil unserer selbst produzierten Beeren und Äpfel in unserem Hofladen vermarkten dürfen. Es bereitet uns grosse Freude, dass wir unsere aromatischen und saftigen Früchte so ohne Umwege direkt an unsere Gäste verkaufen können. Bis jetzt können wir über unseren Hofladen aber nur einen kleinen Teil unserer Beeren und Äpfel direkt vermarkten. Ein Grossteil unserer Früchte findet den Weg über den Grosshandel in die Regale des Detailhandels (z.B. Coop, Migros).
Wir sind nicht direkt mit dem Detailhandel in Kontakt. Für den Detailhandel wäre es einen unfassbar grossen Aufwand, wenn er bei jedem Landwirt individuell die Früchte bestellen und dort abholen müsste. Es ist viel einfacher, wenn alle Produzenten ihre Früchte an den gleichen Ort liefern und der Detailhandel die Früchte an einem Ort bestellen kann. Aus diesem Grund gibt es den Grosshandel. Wir arbeiten mit Tobi zusammen. Diese Unternehmung ist eine der führenden Partner für den Handel von Früchten aus Schweizer Produktion.
Die Tobi agiert als Drehscheibe zwischen den Produzenten und dem Detailhandel. Wir als Produzenten melden der Tobi, wenn wir frische Früchte geerntet haben. Sie holt diese Früchte bei uns ab und stellt diese in ihre professionellen Lager. Der Detailhandel kann dann die Früchte bei der Tobi bestellen. Diese sortiert die Früchte, verpackt sie und liefert sie termingerecht zum Detailhandel aus.
Die Tobi vermarktet rund 40‘000 Tonnen Obst. Davon sind rund 70% Äpfel, 12% Birnen, 8% Steinobst (Kirschen, Zwetschgen, Aprikosen, Pflaumen, usw.) und 8% Beeren (Erdbeeren, Himbeeren, Heidelbeeren, usw.). Mit Sitz in Bischofszell und je einem Standort in Egnach und Güttingen beschäftigt die Tobi rund 160 MitarbeiterInnen. Die Tobi arbeitet mit rund 450 ObstproduzentInnen zusammen, welche gemeinsam eine Fläche von rund 1‘400 Hektar Obst bewirtschaften. Für uns ist die Zusammenarbeit mit der Tobi äusserst zuverlässig und angenehm.
Unverändert
Der Apfel soll aus dem Lager kommen, wie er eingelagert wurde
Die Kunst bei der Lagerung von Früchten ist es, dass es während der Lagerung zu keinem Qualitätsverlust kommt. Das Ziel ist, dass die Äpfel genau so bleiben, wie sie in der Erntezeit bei der Tobi angeliefert wurden. Die Äpfel sollten nach der Lagerung noch genau so saftig und knackig schmecken, als ob sie frisch vom Baum gepflückt wurden. Der Apfel wird während der Lagerung sozusagen in einen Winterschlaf versetzt, so bleibt der Apfel bis zum Zeitpunkt der Auslagerung knackig und frisch.
Der Ablauf ist so, dass wir die Äpfel in unserem Obstgarten ernten, sobald sie den idealen Reifezeitpunkt erreicht haben. Wir pflücken die Äpfel in grüne Grosskisten. In jeder Kiste haben rund 300 kg Äpfel Platz. Sobald wir Äpfel geerntet haben, rufen wir die Tobi an und sie holen die Äpfel bei uns ab. Wichtig ist, dass wir unsere Äpfel in bester Qualität ernten. Denn es gilt, je besser die Qualität der Früchte bei der Ernte, umso besser können die Äpfel gelagert werden. Die Tobi kann die Qualität der gelieferten Äpfel nicht verbessern. Sie kann nur die Qualität halten, in dem sie dafür sorgt, dass der Apfel mit professioneller Lagerung gekühlt und so eine Zeit später unverändert ausgelagert werden kann.
Sobald unsere Äpfel bei der Tobi in Bischofszell angekommen sind, werden diese ins Lager gestellt. Im Kühllager werden die Äpfel in eine Art Winterschlaf versetzt. Dies funktioniert nur, wenn die Kühlzellen zu 100% dicht sind und kein Luft/Gas-Austausch mit der Aussenwelt möglich ist. Der Kühlraum wird auf 1°C heruntergekühlt. Zudem wird dem Kühlraum bis auf 1% der Sauerstoff entzogen und das CO2 erhöht. Dadurch reduziert der Apfel seine Aktivitäten beinahe auf null und reift nicht weiter.
Mit Hilfe von Messsonden werden die Fruchttemperatur des Apfels, die Temperatur im Kühlraum und die Gaswerte (Sauerstoff & CO2) stets überwacht. So können die entscheidenden Richtwerte ununterbrochen beobachtet und bei Bedarf reagiert werden.
Erst wenn der Apfel aus dem Lager genommen wird, beginnt dieser wieder zu atmen. Er baut die letzte Stärke in Zucker um. Dadurch wird es möglich, dass Sie fast über das ganze Jahr Äpfel im perfekten Zustand geniessen können.
162 Fotos
Ausgeklügelte Technik für das Sortieren der Äpfel
Nicht alle Äpfel sind makellos und perfekt. Die einen sind etwas klein geraten, die anderen hingegen sehr gross. Die einen haben zu wenig Farbe und die anderen sind deformiert. Wieder andere wurden von einem Schädling angeknabbert oder sind von einem Pilz befallen. Äpfel, die eine Beschädigung aufweisen, müssen aussortiert werden.
Bei der Ernte auf dem Feld schauen wir uns die Äpfel genau an. Wir sortieren direkt beim Pflücken alle Äpfel aus, die den Qualitätsanforderungen nicht entsprechen. Die aussortierten Äpfel mosten wir und verarbeiten sie zu den erfrischenden Getränken, die Sie in unserem Hofcafé geniessen dürfen.
Alle anderen Äpfel legen wir in die grossen Kisten, welche von Tobi abgeholt und eingelagert werden (siehe Seite 3). Es passiert, dass wir bei der Ernte auf dem Feld nicht alle Beschädigungen aussortieren. Es ist schnell etwas übersehen. Deshalb sortiert die Tobi unsere Äpfel. Dazu hat sie eine professionelle Sortieranlage.
Damit die Äpfel sortiert werden können, müssen die grossen Kisten schonend in ein Wasserbad geleert werden. Die Äpfel haben die Eigenschaft, dass sie im Wasser schwimmen. Deshalb können die Äpfel mithilfe des Wassers durch die Sortieranlage transportiert werden. Zuerst werden die Äpfel mit Bürsten sanft vorgereinigt. Anschliessend wird mit kräftigem Wasserdruck sichergestellt, dass die Äpfel sauber sind. Nach der Reinigung werden die Äpfel auf Einzelspuren geleitet. So kann sich die Sortieranlage jeden Apfel separat anschauen. Die Maschine macht pro Apfel 132 Fotos zur Beurteilung der Farbe und der Qualität des Apfels. Zudem werden noch weitere 30 Fotos zur Berechnung der Grösse gemacht. Jeder einzelne Apfel wird gewogen. Zuletzt wird jeder Apfel durchleuchtet, damit Beschädigungen im Fruchtfleisch erkannt werden können. Diese Schritte geschehen in wenigen Sekunden. Basierend auf den daraus gewonnenen Informationen entscheidet die Sortieranlage, welcher Klasse der Apfel zugeordnet wird.
Zum Schluss werden die Äpfel der gleichen Qualität und Grösse wieder in eine grosse Kiste gefüllt. Damit dabei keine Schäden am Apfel entstehen, schwimmen die Äpfel in die Kiste und erst wenn alle Äpfel in der Kiste sind, wird das Wasser abgelassen. Wichtig ist, dass nach der Sortierung jede Kiste korrekt beschriftet ist. Auf der Kiste müssen der Name des Produzenten, das Gewicht, die Qualität, die Klasse und die Sorte erkennbar sein. Dazu klebt die Sortieranlage ein Etikett mit den entsprechenden Informationen auf die Kiste. Die Tobi arbeitet hierzu mit einem ausgeklügelten digitalen System. Über den EAN-Code können alle MitarbeiterInnen die entsprechenden Informationen abrufen. Ist die Kiste sortiert und beschriftet, wird sie in einen Umschlagskühler gestellt.
Verpackungslinien
Zusammenarbeit zwischen digitalem System und den Mitarbeitern
Nach dem die Äpfel sortiert sind, geht es weiter zur Verpackung. Die Äpfel können schlecht in einer grossen Kiste direkt in den Laden gestellt werden. In der Regel hat es in den Läden Regale, in denen die Äpfel in kleinen Kisten präsentiert werden können. Damit dies möglich ist, muss die Tobi die Äpfel in kleinere Verpackungseinheiten abpacken.
Dies ist einfacher gesagt als getan. Es gibt unzählige verschiedene Verpackungsmöglichkeiten. Mal werden die Äpfel offen in Kisten gelegt, damit die KundInnen die Äpfel als einzelne Stücke kaufen können. Mal werden die Äpfel in kleine Säcke abgepackt. Ein Andermal werden sechs Äpfel in kleine Kartonkisten gepackt. Welche Verpackung gewünscht ist, gibt der Detailhandel anhand seiner Bestellung vor. Die Bestellungen müssen spätestens um 07.00 Uhr in der Früh im Büro von der Tobi eintreffen. Das Büro sichtet die Bestellungen und verteilt diese auf die sechs Verpackungslinien. Dies erfolgt alles digital. Die MitarbeiterInnen an den Verpackungslinien erkennen im Auftrag, welches Packmaterial für welche Äpfel verwendet werden muss. Über eine Rutschbahn wird das gewünschte Packmaterial zur entsprechenden Packungslinie geschickt. Zudem werden die richtigen Äpfel mit dem Stapler aus dem Lager geholt und bei der entsprechenden Verpackungslinie entleert. Dadurch können an den Verpackungslinien die bestellten Äpfel in das gewünschte Packmaterial verpackt und kommissioniert werden.
Die Bestellungen, die vor 07.00 Uhr eintreffen, müssen bis am Mittag abgearbeitet und transportbereit sein. Bestellungen, die kurz vor dem Mittag eintreffen, durchlaufen denselben Prozess und werden um 16.00 Uhr ausgeliefert. Tobi bearbeitet so täglich zwei Bestelldurchgänge.
Bei der Einlagerung, der Verarbeitung der Bestellungen, bei der Bereitstellung des Packmaterials und beim Verpacken muss äusserst präzise gearbeitet werden, damit keine Fehler passieren. Das digitale System unterstützt und vereinfacht die Prozesse. Eine reibungslose Zusammenarbeit zwischen den MitarbeiterInnen und der Technik ist das Rezept zum Erfolg.
Die Sortierung und die Verpackung ist für den Detailhandel relevant. Für den Kuppelwieser Hofladen schickt uns die Tobi unsere Äpfel in den grossen Kisten zurück. Wir sortieren und richten unsere Äpfel, die Sie in unserem Hofladen kaufen können, selbst.
Äpfel richtig lagern
Wie Ihre Äpfel möglichst lange saftig und knackig bleiben
1. Sortenwahl
Wählen Sie eine Lagersorte wie zum Beispiel Gala, Topaz, Natyra, Braeburn oder Boskoop.
2. Lagerort
Lagern Sie Ihre Äpfel in einem dunklen, kühlen Raum (bspw. Keller, Garage, Dachboden, Kühlschrank).
3. Temperatur
Die optimale Lagertemperatur liegt zwischen 2 bis 6 °C. Damit der Apfel zur Ruhe kommt, sollten Temperaturschwankungen vermieden werden.
4. Luftfeuchtigkeit
Im Lagerraum sollte eine hohe Luftfeuchtigkeit (ca. 85 %) vorhanden sein, damit die Äpfel nicht schrumpelig werden.
5. Sauerstoff
Wird der Sauerstoffaustausch mit der Umgebung reduziert, reifen die Äpfel weniger schnell nach.
6. Unversehrtheit
Äpfel sollten wie rohe Eier behandelt werden. Beschädigte Äpfel sind für die Lagerung ungeeignet. Fäulnis und Pilzkrankheiten können sich an diesen Äpfeln schnell ausbreiten.
7. Nachbarn
Äpfel mit anderem Obst zu lagern ist ungünstig. Denn sie geben während dem Lagern das Gas Ethylen ab. Dieses Gas beschleunigt den Reifeprozess des benachbarten Obstes. Aus diesem Grund werden Bananen neben Äpfeln schnell braun. Auch neben Kartoffeln sollten die Äpfel nicht gelagert werden.
Wärmende Suppe
Schmackhafte Pastinaken-Apfel-Suppe mit knusprigen Chips
Zutaten Suppe
200 g Pastinaken
1 Kartoffel
200 g Äpfel (z.B. Boskoop)
1 Stück Zitronenschale
wenig Butter
1 dl Weisswein
7 dl Bouillon
1 dl Rahm
wenig Salz, Pfeffer, Zucker
Zutaten Chips
Rapsöl
1 Pastinake
wenig Salz
Zubereitung
- Für die Suppe Pastinaken, Kartoffel, Äpfel und Zitronenschale in der Butter andämpfen
- Mit Wein und der Hälfte der Bouillon ablöschen
- Zugedeckt bei kleiner Hitze sehr weich kochen
- Zitronenschale entfernen und die Suppe pürieren
- Soviel Bouillon wie nötig dazugiessen und kurz aufkochen
- Rahm dazugiessen und würzen
- Für die Chips Öl in einer kleinen Pfanne 1 cm hoch einfüllen und erhitzen
- Pastinakenscheiben portionenweise 1-2 Minuten schwimmend ausbacken, bis sie goldgelb sind
- Auf Küchenpapier auslegen und salzen
- Suppe gemeinsam mit den Chips heiss servieren
Musik Sonntag
Musikalische Unterhaltung im Kuppelwieser Hofcafi
Die Zeit geniessen. Mit Freunden plaudern. Wieder einmal das Tanzbein schwingen. All das können Sie im Kuppelwieser Hofcafé. Am folgenden Sonntag spielen die Hoggläder lupfige Tanzmusik.
Wir freuen uns auf Ihren Besuch.