Feldsortierung
Nicht jeder ist perfekt
Wir pflegen unsere Apfelbäume übers ganze Jahr mit viel Fürsorge, damit wir im Herbst die perfekten Äpfel ernten können. Dies ist eine grosse Herausforderung. Es ist schon im Vorhinein klar, dass es uns nicht gelingen wird, alle unsere Äpfel makellos zu produzieren. Das Wetter, verschiedene Pilze und Bakterien und hungrige Tierchen machen uns immer einen Strich durch die Rechnung. Die Natur produziert aber meist in genügend grossen Mengen. Deshalb gibt es fast immer perfekte, makellose Äpfel, die wir im Herbst mit Freuden ernten dürfen.
Diese knackigen und saftigen Äpfel verkaufen wir in unserem Hofladen oder geben sie dem Grosshandel. Doch was passiert mit den nicht ganz perfekten Äpfeln? Jene, die angeknabbert wurden? Oder jene, die von einem Pilz befallen sind? Diese Äpfel werden noch auf dem Feld, während der Ernte, aussortiert. Welche Äpfel aussortiert werden und was mit diesen Äpfeln geschieht, beschreiben wir Ihnen in diesem Öpfelblettli.
Wir wünschen Ihnen einen wunderbaren September und genussvolle Momente beim Verzehr eines perfekten Apfels.
Liebe Grüsse,
Ihre Familie Kuppelwieser
Was gehört wohin
Sortieren der Äpfel direkt auf dem Feld
Äpfel pflücken ist Handarbeit. Bei der Ernte der Äpfel wird jeder einzelne Apfel von einem Pflücker oder einer Pflückerin in die Hand genommen. Der Apfel befindet sich jeweils nur einen ganz kurzen Moment in den Händen der Pflückerin. In diesem kurzen Augenblick muss der Apfel auf dessen Qualität beurteilt werden. Die Pflückerin fühlt mit den Fingern und schaut den Apfel mit den Augen an. In Sekundenschnelle muss entschieden werden, was mit dem Apfel passiert. Es stehen drei Optionen zur Verfügung:
- Tafelobst (1. Klasse)
Der Apfel ist makellos - Verarbeitung (2. Klasse)
Der Apfel ist beschädigt, kann aber weiterverarbeitet werden - Kompost
Der Apfel ist so stark beschädigt, dass er nicht mehr verwendet werden kann
Die Äpfel, die makellos sind und eine gute Qualität haben, werden der 1. Klasse, dem sogenannten Tafelobst, zugeordnet. Diese Äpfel werden sanft in die grosse, grüne Kiste gelegt.
Die Äpfel, die in irgendeiner Art und Weise beschädigt sind, werden in die 2. Klasse aussortiert. Dazu stehen kleinere grüne Harassen bereit. So werden die beschädigten Äpfel direkt auf dem Feld von den schönen Äpfeln getrennt. Das ermöglicht auch eine zügige Verarbeitung der beschädigten Äpfel. Diese sollten nicht zu langen herumstehen, sonst beginnen sie zu faulen.
Es gibt vereinzelt Äpfel an den Bäumen, die so stark beschädigt sind, dass sie nicht verarbeitet werden können. Dazu gehören insbesondere Äpfel mit Fäulnis oder Äpfel mit grossen offenen Wunden (z.B. von Vögeln angepickt). Diese Äpfel werden direkt auf den Boden geworfen. Die im Boden lebenden Kleintierchen und Mikroorganismen erfreuen sich, fressen diese Äpfel und arbeiten sie so in den Boden ein.
Tafelobst
Mostobst
Der perfekte Apfel
Auswahlkriterien für einen makellosen Apfel
Dass jeder Apfel, den wir ernten dürfen makellos ist, ist unrealistisch. Es hängen immer Äpfel am Baum, die aussortiert werden müssen. Gut wäre, wenn zwischen 85-95% aller unserer Äpfel der 1. Klasse angehören würden. Doch was ist ein perfekter Apfel? In kürzester Zeit müssen die Pflückerinnen und Pflücker entscheiden, ob ein Apfel perfekt ist. Sie müssen die Äpfel dabei anhand der folgenden fünf Kriterien beurteilen.
Reifegrad
Der perfekte Apfel muss genau zum richtigen Zeitpunkt geerntet werden. Erst dann hat sich das Aroma des Apfels vollumfänglich ausbilden und entfalten können. Wird der Apfel zu früh geerntet, schmeckt er nicht. Wird der Apfel zu spät geerntet, wird er schnell weich und mehlig und ist weniger gut lagerbar.
Grösse
Der Durchmesser des Querschnitts des Apfels gilt als Anhaltspunkt für die Beurteilung der Grösse. Ist der Durchmesser kleiner als 65 mm gilt der Apfel als zu klein. Beträgt der Durchmesser mehr als 85 mm, ist der Apfel zu gross. Das bedeutet, der perfekte Apfel hat einen Durchmesser zwischen 65-85 mm. Selbstverständlich wird nicht jeder Apfel gemessen. Die Pflückerinnen haben ein geübtes Auge. Ist man unsicher, hängen Schablonen bereit, mit denen die Grösse der Äpfel geprüft werden können.
Oberfläche
Die Schale eines perfekten Apfels sollte makellos sein. Sie darf keine Verletzungen, offene Frassstellen oder Pilzflecken aufweisen. Die einzige Ausnahme ist, wenn die Schale des Apfels rau ist. Dieses Phänomen wird Berostung genannt. Sind diese Berostungen nicht all zu gross, können die Äpfel trotzdem der 1. Klasse zugeordnet werden.
Ausfärbung
Die Farbe der Schale ist abhängig von der Apfelsorte. Das heisst, je nach dem, welche Sorte geerntet wird, gelten andere Farbkriterien. Grundsätzlich sollten die Äpfel aber eine gesunde, kräftige Farbe aufweisen. Gala sollte beispielsweise schön rot gefärbt sein. Topaz sollten zumindest eine kräftig rote Wange haben. Ladina besitzen eine dunkelrote Schale. Ist die Schale eines Apfels bleich oder nur schwach gefärbt, wird er aussortiert.
Form
Der Apfel sollte eine gleichmässige und sortentypische Form aufweisen. Deformierte Äpfel werden aussortiert und der 2. Klasse zugeordnet.
Schadenfall
Nicht jeder Apfel ist perfekt
Apfelwickler
Bohrloch ins Apfelinnere durch
die Raupe des Apfelwicklers
Zur Verarbeitung aussortiert
Berostung
Beschädigung der Schale
durch nass-kalte Witterung
Bei geringem Auftreten 1. Klasse,
sonst aussortieren zur Verarbeitung
Fäulnis
Faule Äpfel aufgrund offener
Wundstellen auf der Schale
Auf den Boden werfen,
keine Verarbeitung möglich
Vogel Frassschäden
Offene Wunden im Fruchtfleisch
durch die Schnäbel der Vögel
Zur Verarbeitung aussortiert,
ausser die Wunden sind sehr gross
Kelchfäulnis
Pilzinfektion bei Nässe während der Blüte führt zu Fäulnis im Kelch des Apfels
Auf den Boden werfen,
keine Verarbeitung möglich
Kernhausfäulnis
Fäulnis im Innern des Apfels
Auf den Boden werfen,
keine Verarbeitung möglich
Mehlige Apfelblattlaus
Deformierte Äpfel durch die Läuse
Zur Verarbeitung aussortiert
Regenflecken
Schwarze Flecken auf der Schale
des Apfels aufgrund Pilzbefalls
Bei geringem Auftreten 1. Klasse,
sonst aussortieren zur Verarbeitung
Sägewespe
Vernarbte Frassschäden durch
die Larve der Sägewespe
Zur Verarbeitung aussortiert
Schalenwickler
Oberflächige Frassschäden auf
der Schale verursacht durch
die Raupe des Schalenwicklers
Zur Verarbeitung aussortiert
Schorf
Pilzflecken auf der Schale der Äpfel
Zur Verarbeitung aussortiert,
ausser die Fäulnis ist bereits eingetreten
Sonnenbrand
Verbrennung der Schale und des Fruchtfleisches während Hitzetagen
Zur Verarbeitung aussortiert, ausser die Fäulnis ist bereits eingetreten
2. Klasse
Beschädigte Äpfel werden weiterverarbeitet
Aus Äpfel können viele verschiedene feine Sachen hergestellt werden. Aus diesem Grund verarbeiten wir alle unsere Äpfel, die wir während der Ernte als 2. Klasse aussortiert haben. Ein Grossteil dieser 2. Klasse Äpfel lassen wir in der Mosterei Kobelt in Marbach zu Most verarbeiten. Wichtig ist, dass keine faulen Äpfel gemostet werden. Wir müssen bei der Sortierung gut darauf achten, dass keine faulen Äpfel in der Verarbeitung landen.
Aus dem Apfelsaft werden anschliessend unsere eigenen Getränke hergestellt. Auch bei diesem Prozess unterstützt uns die Mosterei Kobelt tatkräftig. Dank dieser wertvollen Zusammenarbeit können wir in unserem Hofcafé unsere eigenen Apfel-Getränke servieren. Dazu gehören die folgenden Produkte:
- Süssmost: reiner Apfelsaft
- Öpfel Spritz: Süssmost gemischt mit Mineralwasser
- Z’wilda Heidi: Süssmost gemischt mit Heidelbeersaft
- Pfiffiga Johann: Süssmost gemischt mit Johannisbeersaft
- Suura Moscht: vergorener Apfelsaft
- Cider: vergorener Apfelsaft gemischt mit Süssmost
Neben den erfrischenden Getränken verarbeiten wir unsere 2. Klasse Äpfel zu diversen Gebäcken, Kuchen und Torten. Bei unserem frischen Buffet finden Sie fast immer einen Kuchen oder eine Torte, die mit unseren Äpfeln gebacken wurde.
Auch unsere Öpfelringli oder die getrockneten Äpfel in unserem hofeigenen Müesli stammen von unseren Äpfeln. Dazu schneiden wir die aussortierten Äpfel in Ringe und lassen diese für 48 Stunden trocknen.
Die Möglichkeiten Äpfel zu verarbeiten sind unglaublich vielseitig. Sie finden in unserem Hofladen auch Apfel Konfitüre und zur Weihnachtszeit gibt es Glühmost. Lassen Sie sich inspirieren und probieren Sie es selbst aus.
Apfel-Streusel Kuchen
Feines Rezept für die Verarbeitung der Äpfel
Zutaten
Streuselteig
350 g Mehl
1 Msp. Backpulver
200 g Zucker
225 g Weiche Butter
Apfelmus
1 kg Äpfel
90 g Vanille Puddingpulver
½ TL gemahlener Zimt
Zubereitung
- Springform leicht fetten
- Mehl, Backpulver, Zucker und Butter mit einem Mixer mit Rührstäben zu Streuseln verarbeiten.
- 2/3 der Streusel auf dem Boden der Springform verteilen. Mit dem Löffel zuerst einen kleinen Rand andrücken. Anschliessend die Streusel zu einem festen Boden anrücken.
- Den Teigboden mehrmals mit der Gabel einstechen
- Streuselboden bei 180°C (Ober/Unterhitze) für zirka 15 Minuten vorbacken
- Äpfel schälen und rüsten und in einer Pfanne weich kochen. Anschliessend zu Mus pürieren. Mus auskühlen lassen.
- Puddingpulver und Zimt mit dem Mus verrühren
- Füllung auf dem vorgebackenen Boden gleichmässig verteilen
- Füllung mit den restlichen 1/3 Streusel belegen
- Kuchen bei 180° C (Ober/Unterhitze) für zirka 35 Minuten fertig backen
Schafgarbe
Ein würziges Kraut mit heilender Wirkung
Die Schafgarbe besitzt einen intensiv-würzigen Geschmack. Dieses Aroma lässt sich in der Küche vielseitig einsezten. Eine ganz einfache Idee ist, die Blüten der Schafgarbe mit Butter zu vermischen. Diese Butter eignet sich hervorragend zum Würzen von Gemüse, als Kräuterbutter für ein Steak vom Grill oder als pikanten Brotaufstrich.
In der Volksheilkunde wird die Schafgarbe auch Bauchwehkraut genannt. Dieser Name verrät einiges über die Heilwirkung des Krautes. Die Bitterstoffe der Schafgarbe regen den Magen, die Leber und die Bauchspeicheldrüse an. Zudem wirkt es entzündungshemmend und entkrampfend. Aus diesen Gründen wird die Schafgarbe besonders bei Verdauungsstörungen und Magenkrämpfen empfohlen.
Die Schafgarbe gilt auch als altes Frauenheilkraut. Dank blutstillender und entkrampfender Wirkung kann sie Menstruationsbeschwerden lindern.
Musik Sonntag
Musikalische Unterhaltung im Kuppelwieser Hofcafi
Die Zeit geniessen. Mit Freunden plaudern. Wieder einmal das Tanzbein schwingen. All das können Sie im Kuppelwieser Hofcafé. Am folgenden Sonntag spielen die Hoggläder lupfige Tanzmusik.
Wir freuen uns auf Ihren Besuch.