Kleine Krabbelwelt
Kleine Tierchen, die einen grossen Schaden anrichten können
Läuse sind sehr kleine Insekten, die sich vom Saft der Pflanzen ernähren. Es sind rund 16‘000 verschiedene Arten von Pflanzenläusen bekannt. Einige dieser Arten tun sich an unseren Obstbäumen gütlich. Sie saugen den Saft aus den jungen Trieben und den Blättern. Dadurch können sie unsere Bäume schwächen oder sogar nachhaltig schädigen.
Vor die grössten Herausforderungen stellen uns die mehlige Apfelblattlaus, die Blutlaus, die Apfelfaltenlaus und die grüne Apfelblattlaus. Aus diesem Grund stellen wir Ihnen diese vier Lausarten in diesem Öpfelblettli vor. Denn diese vier Arten besiedeln unsere Apfelbäume besonders gern und oft. In den Portraits werden die Lebensweise der Läuse beschrieben, aufgezeigt, welchen Schaden sie anrichten können und was wir dagegen unternehmen.
Zum Schluss stellen wir Ihnen den Holunder mit seinen wunderschönen und wertvollen Blüten vor. Denn die Blüten sind nicht nur schön zum Anschauen, sie sind auch vollgestopft mit wertvollen Inhaltsstoffen.
Wir wünschen Ihnen gute Unterhaltung beim Lesen und einen wunderbaren Tag.
Liebe Grüsse,
Ihre Familie Kuppelwieser
Mehlige Apfelblattlaus
Dicht gedrängt wohnen sie beisammen
Lebensweise
Die mehligen Apfelblattläuse überwintern in kleinen, schwarz-glänzenden Eiern auf den Apfelbäumen. Zum Zeitpunkt, wenn sich die Knospen im Frühjahr langsam öffnen, schlüpfen aus den Eiern die Stammmütter. Nach zwei bis drei Wochen gebärt jede dieser Stammmütter bis zu 100 Jungtiere. So entstehen die Kolonien, die sich auf dem ganzen Baum, insbesondere an den jungen Trieben verbreiten. Es gibt auch geflügelte mehlige Apfelblattläuse, die sich auf benachbarte Apfelbäume ausbreiten. Die ausgewachsenen Läuse werden zwei bis drei Millimeter gross. Sie haben eine grau-violette Färbung mit einer dezenten, weissen Bedeckung.
Die höchste Populationsdichte wird in der Regel im Mai erreicht. Anschliessend wandert ein Teil der Kolonien auf andere Wirtspflanzen ab. Der Rest verbleibt auf dem Apfelbaum. Im Herbst werden erneut die Eier auf den Apfelbäumen abgelegt für die Generation im folgenden Jahr.
Schadbild
Die mehlige Apfelblattlaus gehört zu den bedeutendsten Schädlingen im Apfelanbau. Sie kann den Ertrag vom entsprechenden Jahr und sogar von den Folgejahren stark reduzieren.
Die Schäden entstehen zwischen der Blüte bis die kleinen Äpfel eine Grösse einer Baumnuss erreicht haben. Während dieser Zeit saugen die Läuse mit ihren Rüsseln Saft aus den Trieben, Blättern und Früchten. Dabei sondern sei einen für den Baum toxischen Speichel ab. Das führt zu Beschädigungen der jungen Triebe, die dadurch keine neuen Knospen für das Folgejahr bilden können. Stark befallene Bäume blühen im kommenden Jahr nur sehr schwach. Zudem deformieren die Läuse die kleinen Äpfel, die der Baum für die diesjährige Ernte gebildet hat. Diese Äpfel sind ungeniessbar, weil das Fruchtfleisch hart und körnig wird.
Abwehr
Die biologische Bekämpfung der mehligen Apfelblattlaus ist herausfordernd. Es gibt ein Pflanzenschutzmittel, welches aus dem Öl des Neembaumes hergestellt wird. Dieses Öl vertragen diese Läuse nicht. Aus diesem Grund wird das Öl im Frühling bevor die Blüten sich öffnen auf die Apfelbäume gesprüht.
Befinden sich Anfang Sommer immer noch viele Kolonien auf den Apfelbäumen, kann versucht werden, die befallenen Triebe im Juni abzuschneiden.
Nützlinge wie Florfliegenlarven, Schwebfliegenlarven, Gallmücken, Marienkäfer, Marienkäferlarven und Schlupfwespen können die Ausbreitung der mehligen Apfelblattlaus abschwächen. Aus diesem Grund ist die Förderung von Nützlingen äusserst wichtig.
Blutlaus
In weisse Wolle gepackte Läuse
Lebensweise
Blutläuse überwintern am Stammgrund oder im Wurzelbereich der Apfelbäume. Steigen die Temperaturen an, wandern die Blutläuse vom Boden auf den Baum. Die adulten Tiere sind dunkelbraun bis dunkelviolett gefärbt und werden zirka 1,8 mm gross. Sie produzieren weisse Wachsausscheidungen, die wie Wollbüschel aussehen. Mit diesen Büscheln bedecken sich die Blutläuse selbst. So können sie sich vor äusseren Gefahren (z.B. Feuchtigkeit, Hitze, usw.) schützen. Warme, feuchte Witterung fördert die Entwicklung der Blutläuse. Trockenes, heisses Wetter hingegen mögen sie nicht besonders. Im August erreicht die Population in der Regel den Höhepunkt. Die Blutläuse ernähren sich vom Baumsaft aus den jungen, zarten Trieben.
Schadbild
Die Saugtätigkeit der Läuse an den jungen Trieben führt zu Verletzungen. Stark befallene Triebe können keine neuen Knospen bilden, verkümmern oder sterben gar ab. Die Verletzungen an den Trieben erhöhen das Risiko für Pilzbefall, weil diese als Eintrittspforten für Sporen fungieren.
Die weissen Ausscheidungen der Blutläuse verursachen Verschmutzungen auf den Früchten. Es entsteht ein klebriger Belag, was beim Pflücken sehr unangenehm ist. Die Äpfel können nicht mehr als 1. Klasse Tafelobst verkauft werden.
Abwehr
Die weissen Wollbüschel rund um die Blutläuse wirken wie ein Schutzschild. Aus diesem Grund sind diese Läuse schwer zu bekämpfen. Einzig Nützlinge sind erfolgreiche Gegenspieler. Aus diesem Grund ist es besonders wichtig, dass angenehme Lebensgrundlagen für Marienkäfer, Marienkäferlarven, Ohrwürmer, Blutlauszehrwespen, Schwebfliegenlarven, Florfliegenlarven und Schlupfwespen geschaffen und erhalten werden.
Apfelfaltenlaus
Ein temporärer Besuch
Lebensweise
Die Faltenlaus wird zirka 2 mm gross. Sie ist blaugrau gefärbt und meist mit einem leichten, weissen Puder überzogen. Die Überwinterung der Faltenläuse erfolgt im Eistadium. Sobald die ersten Knospen aufbrechen, schlüpfen die Faltenläuse. Sie machen es sich auf den jungen, zarten Knospen bequem. Sind die Blätter weiterausgebildet, besetzen die Faltenläuse die Apfelblätter und ernähren sich vom Saft der Blätter. Der Apfelbaum dient den Apfelfaltenläusen bis Mai als Wirt. Anschliessend wandern die Faltenläuse auf andere krautige Pflanzen (z.B. Wiesenkerbel) ab. Im Herbst kommen die Faltenläuse wieder zurück und legen die Eier in Rindenritzen von Stämmen und Ästen der Apfelbäume.
Schadbild
Der Befall der Apfelfaltenlaus ist bei den Apfelbäumen gut an den eingerollten und kräftig rot-rosa eingefärbten Blättern zu erkennen. Die Faltenlaus entzieht bei der Ernährung den Inhaltsstoff Chlorophyll aus den Blättern. Das Chlorophyll ist verantwortlich für die grüne Farbe der Blätter und ermöglicht die Photosynthese. Wird der Inhaltsstoff entzogen, geht die grüne Farbe verloren und es entstehen kräftig rote Flecken auf den befallenen Blättern. Zudem wird durch das Zerstören der Blätter die Photosynthese des Baumes stark reduziert. Dadurch kann der Baum weniger Sonnenlicht in Zucker umwandeln. Er kann sich nur noch unzureichend ernähren und wird so geschwächt.
Die Faltenläuse können auch auf den noch kleinen, unreifen Äpfeln rote Verfärbungen verursachen. Diese Flecken bilden sich bis in den Sommer in der Regel wieder zurück.
Abwehr
Im biologischen Obstbau ist eine Bekämpfung der Faltenlaus herausfordernd. Wir tragen Sorge zu unserem gesamten Obstgarten, damit sich Nützlinge (z.B. Schwebfliegenlarve, Schlupfwespe) bei uns wohl fühlen. Diese Nützlinge helfen uns, die Faltenläuse zu bekämpfen. Weitere Massnahmen können nicht getroffen werden. Wir leben mit der Apfelfaltenlaus und sind froh, wenn sie im späteren Frühjahr auf andere Pflanzen abwandert, damit sich unsere Bäume vom Befall erholen können.
Grüne Apfelblattlaus
Klein, grün und mit schwarzen Beinchen
Lebensweise
Wie der Name schon verrät, sind die grünen Apfelblattläuse matt grün. Sie haben zudem dunkle Beine, woran sie gut erkennbar sind. In der Regel werden die Tiere ein bis zwei Millimeter gross. Die kleinen, glänzend schwarzen Eier werden in der Regel an den Triebspitzen abgelegt. Dort überwintern die Apfelblattläuse im Eistadium. Sie schlüpfen im April und saugen dann an den jungen, zarten Blättern und Blüten. Eine Stammmutter kann im Frühjahr 40 bis 70 meist ungeflügelte Jungtiere direkt gebären. Manchmal werden aber auch geflügelte Weibchen geboren, die auf andere Apfelbäume umziehen können, wodurch sich die Laus verbreiten kann. Im Herbst bildet sich die letzte Generation für das laufende Jahr. Nach der Begattung legen diese Weibchen die Eier auf den jüngsten Trieben ab, damit die nächste Generation im Eistadium auf dem Apfelbaum überwintern kann.
Schadbild
Aufgrund der Saugtätigkeit der Läuse an den Blättern rollen sich diese nach innen ein. Zugleich kann das Triebwachstum durch die Läuse gehemmt werden. Dadurch wird der befallene Apfelbaum geschwächt. Bei hohem Befall besteht die Gefahr, dass die Ausscheidungen der Läuse die Früchte verunreinigen. Dies ist beim Ernten der Äpfel sehr unangenehm. Diese Äpfel können nicht mehr als 1. Klasse Tafelobst verkauft werden.
Abwehr
Der Befall durch die grüne Apfelblattlaus sollte durch visuelle Kontrollen überwacht werden. Wenn dieser nicht übermässig stark ausfällt, wird gegen die Laus in der Regel nichts unternommen, da die Schadensverursachung überschaubar ist. Es ist aber von grosser Bedeutung, dass wir für die Nützlinge angenehme Lebensbedingungen schaffen. So können diese die grüne Apfelblattlaus in Schach halten. Denn die Lauskolonien dürfen nicht zu gross werden, sonst wird der Schaden immens. Zu den Nützlingen gehören die Florfliegenlarven, Schwebfliegenlarven, Schlupfwespen, Marienkäfer und Marienkäferlarven.
Was tun bei Befall
Wachsam durch den Obstgarten gehen und Nützlinge fördern
Läuse sind kleine Tierchen, die erst dann auffallen, wenn sie in grosser Menge vorhanden sind. Das ist jedoch äusserst gefährlich. In grossen Mengen können diese kleinen Tierchen immensen Schaden anrichten. Sie können den Baum schwächen, die Äpfel verunreinigen oder gar beschädigen und sie hemmen die Knospenbildung für das kommende Jahr. Das bedeutet, im aktuellen Jahr wird die Ernte beschädigt und im kommenden Jahr wird die Ernte gering ausfallen, weil der Baum nur wenige Knospen bilden konnte. Daraus resultieren zwei schlechte Ernten, was für uns nicht ideal ist.
Um einen solch grossen Schaden vermeiden zu können, verfolgen wir folgende Strategie:
- Nützlingsförderung
- Befallskontrollen
- Bekämpfung
Die Läuse sind Teil unseres Ökosystems. Das heisst, sie sind Nahrung für andere Lebewesen, sogenannte Nützlinge. Dazu gehören zum Beispiel Marienkäfer, Schwebfliegenlarven, Florfliegenlarven, Gallmücken, Schlupfwespen oder die Marienkäferlarven. Wir pflegen unseren Obstgarten so, dass sich diese Nützlinge bei uns wohlfühlen. So sind die Nützlinge immer in der Nähe und können die Läuse bei Befall auf natürliche Weise regulieren.
Die Herausforderung liegt darin, dass die Nützlinge sich immer dort befinden, wo auch Nahrung ist. Das heisst, in der Regel sind zuerst die Läuse auf dem Apfelbaum und erst wenn diese geschlüpft sind, reisen die Nützlinge an und fressen die Läuse. Je nach dem, wie gross der Lausbestand ist, kann bereits erheblichen Schaden entstehen, bis die Nützlinge vor Ort sind. Deshalb halten wir mit Hilfe von Befallskontrollen selbst immer Ausschau nach Läusen. So wissen wir selbst Bescheid, wo sich Läuse ansiedeln und wo Schäden entstehen könnten.
Die Bekämpfung von Läusen im biologischen und biodynmischen Obstbau ist schwierig. Es gibt Lausarten, wie beispielsweise die Blutlaus, die sich selbst extrem gut vor äusseren Einflüssen schützen kann. Da hilft einzig die Förderung von Nützlingen. Gegen die mehlige Apfelblattlaus kann das Öl vom Neembaum eingesetzt werden. Dies wirkt aber nur, zu Beginn des Frühjahrs. Wird der Befallsdruck hoch, können einzig die befallenen Triebe abgeschnitten und weggeworfen werden. Dies ist bei einer grösseren Anzahl Bäumen aber sehr zeitintensiv. Aus diesem Grund hoffen wir auch dieses Jahr wieder auf die Unterstützung der Nützlinge.
Holunderblüte
Wunderschön zum Anschauen und reich an Inhaltsstoffen
Die Holunderblüte, ist ein Zeichen, dass der Sommer vor der Tür steht. Denn im Phänologischen Kalender startet der Frühsommer mit dem Beginn der Holunderblüte. Der Holunder ist jedoch nicht nur ein Vorbote des Sommers, er wurde auch als schützender Hausbaum besonders respektiert. Nicht ohne Grund steht in der Nähe von alten Bauernhäusern oft ein Holunderstrauch. Man war der Überzeugung, dass der Holunder Haus, Hof, Tier und Mensch vor Bösem schützt. Auch bei uns wachsen entlang der Zufahrtsstrasse zwei Holunder. Wer weiss,, ob diese uns vor Widrigkeiten bewahren.
Auf jeden Fall sind die Holunderblüten bei Mensch und Tier äusserst beliebt. Wenn der Holunder blüht, wimmelt es von Insekten rund um die Blüten, da diese üppig Nahrung zur Verfügung stellen. Auch wir ernten immer ein paar Holunderblüten. Daraus lässt sich schmackhafter Sirup oder gesunder Tee herstellen (siehe Rezepte).
Beim Sammeln werden die ganzen Blütendolden am besten mit einer Schere abgeschnitten. Es sollten aber immer nur ein paar Blütendolden pro Strauch geerntet werden. Der Holunderstrauch und die Insekten sind Ihnen dankbar, wenn Sie eine Vielzahl an Blütendolden am Strauch hängen lassen.
Hinweis
Legen Sie die gesammelten Blütendolden auf ein Tuch und decken sie mit Zeitungspapier ab. So verschwinden die Tierchen freiwillig ans Licht und Sie können die Blüten ohne Mitbewohner verwerten.
Holunderblüten Tee
Ein paar Holunderblüten für den Wintervorrat trocknen
Zubereitung
1 Esslöffel frische Blüten oder 1 Teelöffel getrocknete Blüten mit 250 ml heissem Wasser (nicht kochend) übergiessen und 5-7 Minuten abgedeckt ziehen lassen.
Beschreibung
Der Holunderblütentee wird in der Volksmedizin bei ersten Erkältungserscheinungen empfohlen. Der Tee wirkt schleimlösend und schweisstreibend. Er regt das Immunsystem an und hilft Bakterien und Viren abzuwehren. Aus diesem Grund ist es empfehlenswert, immer ein paar getrocknete Holunderblüten im Vorratsschrank griffbereit zu halten.
Holunderblüten Sirup
Beliebt und vielfältig einsetzbar
Zubereitung
1 l Wasser mit 1 kg Zucker unter stetem Rühren sprudelnd kochen, dann abkühlen lassen. 50g Zitronensäure in den lauwarmen Sirup mischen. 20 Holunderblütendolden in ein grosses Glas geben und mit dem lauwarmen Zuckersirup übergiessen. Den Sirup maximal zwei Tage ziehen lassen, dann abseihen. Den Sirup noch einmal kurz aufkochen und noch heiss in sterile Flaschen abfüllen.
Beschreibung
Ein kühles Glas Holunderblüten Sirup an einem warmen Frühsommertag ist ein erfrischender Genuss. Der Sirup kann auch zum Süssen von Mischgetränken verwendet werden (z.B. Kuppelwieser Cider Cüpli). Es lassen sich damit aromatische Früchte-Bowlen kreieren und in der Backstube können mit dem Sirup viele Leckereien gezaubert werden. Manchmal finden Sie auf unserem Tortenbuffet die deliziöse Holunderblüten Torte.
Musik Sonntag
Musikalische Unterhaltung im Kuppelwieser Hofcafi
Die Zeit geniessen. Mit Freunden plaudern. Wieder einmal das Tanzbein schwingen. All das können Sie im Kuppelwieser Hofcafé. Anden folgendne Sonntagen spielen die Hoggläder und Renato Allenspach mit seinen Söhnen lupfige Tanzmusik.
Wir freuen uns auf Ihren Besuch.