Solarenergie
Die kraftvolle Energie der Sonne nutzbar machen
Unser Betrieb verbraucht relativ viel Strom. Kühlung von Obst & Beeren. Tiefkühler für die Haltbarkeit der Beeren für die Verarbeitung im Café. Kühler für unsere frischen Kuchen und Torten und die dazu verwendeten Zutaten. Auf dem Dach von unserem Laden hat es genügend Platz für eine Photovoltaikanlage. Aus diesem Grund haben wir die Möglichkeiten geprüft und im Winter 2023 eine Photovoltaikanlage auf unserem Ladendach installiert. In diesem Öpfelblettli ermöglichen wir Ihnen einen Einblick in den Bau und die Funktionsweise dieser Photovoltaikanlage.
Wir müssen gestehen, dass viele unserer Maschinen noch mit Diesel betrieben werden. Es gibt zwar viele spannende Innovationen auf dem Gebiet der landwirtschaftlichen Maschinen und deren Antriebe. Vielleicht werden wir in Zukunft mit Elektrotraktoren, betrieben mit eigenem Strom, fahren können. Schon seit geraumer Zeit nutzen wir für unsere täglichen Arbeiten in der Obstanlage Hebebühnen mit Elektroantrieb. Es erfüllt uns mit Freude, dass wir diese Maschinen nun mit unserem eigenen Strom betreiben können.
Das Juli Öpfelblettli ist energiegeladen. Wir wünschen Ihnen einen sonnigen Sommer und viel Spass beim Lesen.
Liebe Grüsse,
Ihre Familie Kuppelwieser
Photovoltaik
Die Energie der Sonne in elektrischen Strom umwandeln
Die Sonne schickt jeden Tag ihre Sonnenstrahlen auf die Erde. Erst das Licht und die Wärme der Sonne ermöglichen das Leben auf der Erde. Sie erzeugen ein angenehmes Klima. Zudem verwenden die Pflanzen das Licht im Rahmen der Photosynthese und produzieren so Energie für ihr eigenes Wachstum. Die Menschen und die Tiere profitieren vom Sauerstoff, den die Pflanzen bei der Photosynthese der Luft abgeben. Die Pflanzen dienen Mensch und Tier zudem als Nahrung. Ohne Sonne kein Leben.
Die Sonne spendet aber nicht «nur» Licht und Wärme. Sie sendet auch Energie zur Erde. Die Sonne liefert an einem Tag mehr Energie auf die Erde, als die gesamte Weltbevölkerung in einem Jahr verbraucht. Das Sonnenlicht kommt an einem klaren Tag mit 1000 Watt pro Quadratmeter an der Erdoberfläche an. Es stellt sich nur die Frage, wie diese Energie genutzt werden kann.
Aktuell sind zwei verschiedene Technologien vorherrschend, die die Sonnenenergie auffangen und in nutzbare Energie umwandeln können. Eine Option ist die thermische Energieerzeugung. Dabei werden Solarkollektoren mit Rohrleitungen an einem Ort montiert, wo die Sonne oft drauf scheint. Durch die Rohre wird Wasser geleitet. Scheint die Sonne auf die Rohrleitungen, wird das Wasser erwärmt oder gar erhitzt. Das warme Wasser kann in einem Boiler gespeichert und zum Heizen oder für Warmwasser verwendet werden. Die zweite Option zur Nutzung der Sonnenenergie ist die Photovoltaik. Dabei wird die Sonnenenergie in elektrischen Strom umgewandelt. Es entsteht sogenannte Solarenergie.
Elektrischer Strom entstehet, wenn die Elektronen fliessen. Vergleichbar, wie wenn viele Wassertropfen fliessen, entsteht ein Fluss. Nur dass die Elektronen nicht durch ein Flussbett, sondern durch Stromleitungen fliessen. Damit das Sonnenlicht die Elektronen zum Fliessen bringen kann, werden Solarzellen gebraucht. Die Solarzellen setzen sich aus zwei verschiedenen Schichten zusammen, in denen sich die Elektronen befinden. Dazwischen befindet sich eine Grenzschicht. Scheint die Sonne auf die Solarzellen, werden die Elektronen angeregt. Sie wandern von der unteren Schicht durch die Grenzzone zur oberen Schicht. Dadurch befinden sich «zu viele» Elektronen in der oberen Schicht. Sind die obere und die untere Schicht mit einer Leitung miteinander verbunden, wandern die Elektronen aus der oberen Schicht durch die Leitung wieder in die untere Schicht. So ist der Stromkreis geschlossen und die Elektronen können fliessen. Dadurch kann Gleichstrom erzeugt werden. Wird dieser Gleichstrom in Wechselstrom umgewandelt, so kann dieser Strom für jegliche Geräte genutzt oder gar ins Stromnetz eingespeist werden. So kann Strom aus der Sonnenenergie gewonnen werden.
Hinweis:
Es handelt sich hier um eine vereinfachte Erklärung der Funktionsweise von Solarzellen.
Detaillierte Informationen sind über die folgenden Quellen abrufbar.
Quellen:
www.ardmediathek.de/video/planet-schule/wie-funktioniert-eine-solarzelle-frage-trifft-antwort
www.youtube.com – EVI Kids – Was ist eigentlich Photovoltaik
www.wegatech.de/ratgeber/photovoltaik/grundlagen/solarzelle
www.enbw.com/blog/energiewende/solarenergie/was-passiert-eigentlich-in-der-solarzelle
Projektbeschreibung
Altes Entsorgen und Neues installieren
Unser Betrieb verbraucht täglich Strom. Unsere Äpfel und Beeren müssen wir in Kühlräumen lagern. Wir brauchen aber auch Kühlräume für unsere frischen Kuchen und Torten. Auch die Zutaten für unsere Kuchen, Torten oder auch der Käse und das Fleisch für die kalten Plättli oder Sandwiches müssen kühl gelagert werden. Zudem brauchen wir einen Tiefkühler, damit wir unsere Beeren einfrieren und so über das ganze Jahr zum Backen oder für Konfitüre verwenden können. Auch die Kaffeemaschine, der Backofen oder die Vitrine für unsere feinen Glace brauchen Strom.
Die Idee eine Photovoltaikanlage auf unserem Dach zu installieren schwirrte schon länger in unseren Köpfen herum. Die Vorstellung, dass wir aus den Sonnenstrahlen, die täglich auf unsere Dächer scheinen, eigene Energie gewinnen können, faszinierte uns seit jeher. Wir nehmen in unserem Alltag tagtäglich Rücksicht auf die Natur indem wir unser Obst nach den biologischen und biodynamischen Richtlinien anbauen. Es erscheint uns schlüssig, dass wir eigenen nachhaltigen Strom erzeugen und verbrauchen. Aus diesem Grund haben wir das Projekt in Angriff genommen.
Wir haben uns bei diesem Projekt für die Zusammenarbeit mit der Firma Green Cover aus Sargans entschieden. Wir durften schon früher positive Erfahrungen mit dieser Firma machen und schätzen die Zusammenarbeit sehr. Green Cover hat von der Planung bis zur Inbetriebnahme der Photovoltaikanlage alles koordiniert. Unser Stall wurde 1970 gebaut und mit Eternit gedeckt. Dieses Eternit musste zuerst fachgerecht entsorgt und das Dach neu gedeckt und gut isoliert werden, bevor die Photovoltaikanlage montiert werden konnte. Wir haben mit den Arbeiten im November 2023 begonnen. Kurz vor Weihnachten durften wir das Projekt erfolgreich abschliessen. Es freut uns sehr, dass wir seit Anfang 2024 eigenen Strom von unserer Photovoltaikanlage beziehen können.
Ein Auf und Ab
Die Abhängigkeit von der Witterung und der Tageslänge
Solarstrom kann selbstverständlich nur dann produziert werden, wenn die Sonne auf die Photovoltaikanlage scheint und so die Elektronen in den Solarzellen in Bewegung bringt. In der Nacht ober bei regnerischem Wetter erzeugt die Photovoltaikanlage leider keinen Strom. Das bedeutet während den kurzen Wintertagen wird weniger Strom produziert, als während den langen Sommertagen. Gut zu sehen ist dies am Beispiel vom 10. Januar 2024. Dies war ein relativ sonniger Tag. Da die Sonne aber erst spät aufgeht und uns bereits im Verlauf vom Nachmittag wieder verlässt, ist die Dauer der Stromerzeugung verhältnismässig kurz. Um zirka 09:00 Uhr stieg die Stromerzeugung an, bereits um 15:00 Uhr ging die Leistung der Photovoltaikanlage stark zurück (siehe blaue Linie).
10. Januar 2024
Interessant ist auch der Vergleich zwischen einem sonnigen und einem regnerischen Tag. Der 3. Juni 2024 war ganztags bewölkt und es viel teilweise Regen. Der 4. Juni hingegen war ein relativ sonniger Tag. An den folgenden beiden Diagrammen kann die Stromproduktion unserer Photovoltaikanlage während diesen beiden Tagen direkt verglichen werden. Die rote Linie zeigt unseren Stromverbrauch. Die blaue Linie gibt an, wie viel Strom unsere Photovoltaikanlage erzeugt und wir für uns selbst verwendet haben. Die grüne Linie markiert die Menge an Strom, die unsere Anlage über unseren Eigenverbrauch hinaus produziert hat und ins öffentliche Netz eingespeist wurde. Am 3. Juni 2024 ist die blaue Linie fast immer unter der roten. Das heisst, die Photovoltaikanlage hat nicht so viel Strom produziert, wie wir verbraucht haben. Am vierten Juni hingegen ist die grüne Linie gut sichtbar, was bedeutet, dass wir mehr Strom produziert haben, als wir verbrauchen konnten.
3. Juni 2024
4. Juni 2024
Elektroantrieb
Arbeiten in luftiger Höhe
Aktuell haben wir in unserem Maschinenpark zwei Maschinen, die mit Elektroantrieb betrieben werden. Es handelt sich um unsere beiden Hebebühnen. Die grosse, violette Hebebühne ist von der Firma Windegger. Sie gehört schon seit 2010 zu unserem Inventar. Diese Hebebühne ist sehr flexibel einsetzbar. Sie hat eine grosse Arbeitsfläche auf der gut vier Personen arbeiten können. Zudem ist die Höhe individuell einstellbar und die Bedienung äusserst bedienerfreundlich.
Die kleine, rote Arbeitsbühne ist von der Firma Frucotec. Sie gehört erst seit letztem Herbst zu unserem Maschinenpark. Es handelt sich hier um eine kleine, leichte und wendige Arbeitsbühne. Die Arbeitsfläche ist einiges kleiner, als die vom Windegger. Zudem ist die Arbeitshöhe statisch, sie kann nicht verändert werden. Die Arbeitsbühne eignet sich für all die unzähligen Arbeiten, die wir an den Bäumen über das ganze Jahr verrichten.
Hebebühnen erleichtern den Alltag im Obstbau. Denn viele unserer täglichen Aufgaben müssen wir auf einer Höhe verrichten, die wir vom Boden gar nicht erreichen würden. Die Hebebühnen ermöglichen, dass wir die Arbeiten an den Bäumen und an der Infrastruktur (z.B. Hagelnetz oder Regenabdeckung) auf angenehmer Höhe erledigen können. Dass wir unsere Hebebühnen seit Anfang 2024 nun mit unserem eigenen Strom antreiben können freut uns sehr.
- Bäume schneiden
- Bäume anbinden
- Verwirrung gegen Schädlinge aufhängen
- Schädlingskontrolle und Auszählung
- Hagelnetz im Frühling aufspannen
- Äpfel ausdünnen
- Regenabdeckung montieren
- Äpfel ernten
- Regendach nach der Beerenernte einrollen
- Hagelnetz im Herbst einrollen
Heidelbeer Torte
Ein No-Bake Cheesecake, der himmlisch schmeckt
Zutaten
Boden
200 g Petit Beurre
100 g Butter
Füllung
200 g Rahm
½ Pk. Sahnesteif
600 g Frischkäse
200 g Schmand
100 g Zucker
1 Pk. Vanillezucker
Garnitur
300 g Heidelbeeren
oder weitere frische Beeren nach Wahl
Zubereitung
- Den Boden der Springform (26 cm) mit Backpapier auslegen
- Petit Beurre zermahlen, anschliessend mit geschmolzener Butter gut mischen
- Mischung in die Springform geben, auf dem Boden verteilen und fest andrücken
- Den Boden kühl stellen
- Rahm mit Sahnesteif steif schlagen
- Frischkäse, Schmand, Zucker und Vanillezucker verrühren
- Schlagrahm vorsichtig unter die Masse ziehen
- Masse in der Springform gleichmässig auf dem Boden verteilen
- Die Heidelbeeren auf der Torte verteilen, bis die ganze Oberfäche bedeckt ist
- Die Torte mind. 3 Stunden kühl stellen, am besten über Nacht
Johanniskraut
Ein Kraut für Sonne im Herzen
Das Johanniskraut blüht im Sommer. Dem Kraut wird nachgesagt, dass es die Kraft der Sonne einfangen und an die Menschen weitergeben kann. Deshalb habe das Kraut eine wohltuend warme Wirkung und sorge für ein heiteres Gemüt.
Aus den frischen oder den getrockneten Johanniskrautblüten und Blätter kann ein wirkungsvoller Tee aufgegossen werden. Im Tee lösen sich die wertvollen Inhaltsstoffe vom Johanniskraut (z.B. Hypericin) und können dadurch vom Körper aufgenommen werden. Dieser Tee wirkt stimmungsaufhellend, beruhigend und angstlösend. Der Tee bringt die Sonne zurück ins Herz.
Für die äusserliche Anwendung des Johanniskrauts ist besonders der Ölauszug (Rotöl) bekannt. Der Name stammt daher, weil sich der Ölauszug vom Johanniskraut rot färbt. Das Rotöl kann direkt auf die Haut gerieben oder als Wickel aufgelegt werden. Das Öl wirkt wohltuend warm, schmerzlindernd, durchblutungsfördernd und antibakteriell. Deshalb eignet sich das Öl für die Linderung von Muskelverspannungen und Gelenkschmerzen und für die Förderung der Wundheilung.
Das Johanniskraut ist eindeutig an den gepunkteten Blättern erkennbar. Wenn die Blätter des Krauts gegen das Licht gehalten werden, sind kleine Punkte erkennbar. Eine Legende besagt, dass der Teufel selbst die Blätter des Johanniskrauts mit einer Nadel zerstochen habe, aus Wut über das viel zu heilsame Kraut. Es handelt sich bei den Tüpfchen jedoch nicht um Löcher. Diese Punkte sind kleine Öldrüsen, in denen sich die wertvollen ätherischen Öle befinden.
Rotöl
Wohltuende Wärme mit heilender Wirkung
Für das Rotöl werden die oberen 10 cm des Johanniskrauts zur Vollblüte gepflückt. Die Knospen, Blüten und Blätter werden vom Stängel entfernt und in ein Glas gegeben. Ist das Glas bis oben mit Pflanzenteilen gefüllt, wird das Kraut mit kaltgepresstem Olivenöl übergossen., sodass alles bedeckt ist. Das Glas sollte an einen warmen, dunklen Ort gestellt und mit einem Tuch bedeckt werden. Ab der zweiten Woche kann das Glas verschlossen und regemässig geschüttelt werden, damit die Wirkstoffe in das Öl übergehen. Nach rund fünf Wochen hat sich das Öl braunrot gefärbt und kann durch ein feinmaschiges Tuch gefiltert werden.
Quellen:
Heilsame Wildpflanzen. Im Rhythmus der Jahreszeiten sammeln und anwenden. Hecker, K. & Hecker, F. 2022 (2. Aufl.). Haupt Verlag: Bern.
Alles über Heilpflanzen. Erkennen, anwenden und gesund bleiben. Bühring, U. 2020 (2. Aufl). Ulmer Verlag: Stuttgart.