Könige der Lüfte
Ein Einblick in die Welt der Vögel und wie sie uns unterstützen
Sie sind einfach da, die Könige der Lüfte. Sie picken Brösmeli vom Boden oder kündigen mit ihrem Gesang den Frühling an. Im Herbst fliegen einige in den Süden und kommen im Frühling wieder zurück, um hier zu brüten. Sie tragen ihren Teil zu einem funktionierenden Ökosystem bei und doch wird ihnen kaum Beachtung geschenkt. Gemeinsam mit BirdLife Sarganserland geben wir Ihnen die Gelegenheit, unsere Obstgartenbewohner besser kennenzulernen. In dieser Öpfelblettli Ausgabe ermöglichen wir Ihnen einen vertieften Einblick in das Leben der gefiederten Flugakrobaten. Wir laden sie auf eine Entdeckungstour der Vogelarten in unserem Obstgarten ein.
Ausserdem wartet die nächste Jubiläumgeschichte auf Sie. Bereits im Jahr 1998 war die Bewässerung der Bäume wichtig für eine gute Obstproduktion. Erfahren Sie mehr über unser Grossprojekt „Brunnenbau“. Dieser Meilenstein in unserer Geschichte hat sich bis heute bewährt.
Gute Unterhaltung beim Lesen wünscht Ihnen,
Ihre Familie Kuppelwieser
Vielfältige Vogelwelt
Spannende Fakten über die Welt der Vögel im Sarganserland
Mäusebussarde kann man bei uns ganzjährig beobachten. Allerdings sind es nicht immer die gleichen. Im Winter ziehen unsere Brutpaare in den Süden. Gleichzeitig fliegen ihre nordischen Artgenossen zu uns und verbringen den Winter hier.
Es gibt Vogelarten, welche mitten im Winter brüten, beispielsweise Türkentauben oder Bartgeier.
Einige Vogelarten verstecken sich gerne in Asthaufen und Hecken.
Das Rotkehlchen und den Zaunkönig hört man auch im Winter im Kuppelwieser Obstgarten singen. Sie markieren und verteidigen mit ihrem Gesang ihr Nahrungsrevier.
Textquelle: Birdlife Sarganserland
Lebensraum schaffen
Wie wir die Lebensbedingungen für unsere Vögel verbessern
Bedrohte Vogelarten zu schützen ist nicht einfach. Es genügt nicht, Winterfutter bereitzustellen oder Brutkästen aufzuhängen. Denn die bedrohten Arten sind jene mit speziellen Lebensweisen und Ernährungsgewohnheiten. So nützen den Insektenfressern die Kernen wenig und die Bodenbrüter können nicht von den Vogelhäuschen profitieren. Sie werden weiterhin nach einem geeigneten Nistplatz auf dem Boden suchen.
Mit der Intensivierung der Landwirtschaft, wurden die Lebensbedingungen für viele Vögel schwieriger. Viele Strukturelemente wie Steinlinsen, Asthaufen und Obstbäume sind verschwunden. Nicht so im Kuppelwieser Obstgarten. Stein- und Asthaufen befinden sich schon seit jeher in unseren Baumreihen. Ziele solcher Strukturelemente sind, die landwirtschaftlich genutzte Fläche vielfältiger zu gestalten und Raum für die Tiere zu schaffen.
Auch wenn die Vogelhäuschen nicht allen Vogelarten ein Zuhause bieten können, ist es uns wichtig, Nistplätze zu schaffen. Denn die Vögel unterstützen uns bei der Bekämpfung von Schädlingen.
Bereits im Februar reinigen wir unsere Vogelhäuschen. Denn schon früh halten die Vögel Ausschau nach einem geschützten Plätzchen, wo sie ihr Nest bauen können. Bei der Reinigung entfernen wir alles Material von den Bewohnern vom Vorjahr aus dem Vogelhäuschen. So können die neuen Bewohner in ein sauberes zu Hause einziehen und sich einnisten.
Textquelle:
Birdlife Sarganserland
Kuppelwieser Bio Obstbau
Vogelportraits
Von BirdLife Sarganserland bei uns entdeckte Seltenheiten
Gartenrotschwanz
Der Gartenrotschwanz ist ein typischer Bewohner strukturreicher Kulturlandschaften. Wichtig für ihn sind ein ausreichendes Nahrungsangebot und Bruthöhlen mit hellem Innenraum. Durch die Zerstörung geeigneter Lebensräume und Dürreperioden in seinem Überwinterungsgebiet (Sahelzone) haben die Bestände in der Schweiz stark abge-nommen. Als Sofortmassnahme können spezielle Nistkästen für Halbhöhlenbrüter installiert werden. Diese verringern die Wohnungsnot des Gartenrotschwanz. Weiter ist der Insektenjäger auf Sitzwarten, wie Büsche, Bäume, Drähte oder Zaunpfähle angewiesen. Ihm hilft auch ein gestaffelter Schnitt im Obstgarten bei der Nahrungsbeschaffung. Da er bei der Nahrungssuche offene Bodenstellen mit niedriger und lockerer Vegetation braucht.
Wendehals
Der baumrindenfarbige, hervorragend getarnte Wendehals besiedelt Parkanlagen, Streuobstwiesen und Rebberge. Zusammen mit den Hochstammobstbäumen sind Nistmöglichkeiten für den Höhlenbrüter verloren gegangen. Die intensiv bewirtschafteten Landwirtschaftsflächen verunmöglichen dem Wendehals den Zugang zu Ameisen, seiner Hauptnahrung. Entsprechend sind die Bestände auch im Sarganserland stark eingebrochen. Dank einem von BirdLife Sarganserland initiierten regionalen Artenförderungsprogramm kann der spezielle, wenn auch monotone «Gesang» von Wendehalspaaren in der Region wieder vernommen werden.
Wiedehopf
Der Wiedehopf brütet in wärmeexponierten, trockenen aber nicht zu dicht bewachsener Lebensräumen mit kurzrasiger Vegetation. Auch in extensiv bewirtschafteten Obstgärten und mit Trockenmauern durchsetzten Rebbergen kann er anzutreffen sein, wenn die Nahrung stimmt. Seine absolute Leibspeise sind Maulwurfsgrillen.
Im Sarganserland fehlen seine bevorzugten Lebensraumelemente weitgehend. In der Bündner Herrschaft ist er eher anzutreffen. Vermutlich ist auch die hohe jährliche Niederschlagsmenge kein unwesentlicher Faktor, dass der Wiedehopf im Sarganserland als Brutvogel nur sporadisch vorkommt. Trotz allem kann der wegen seiner markanten Federhaube exotisch anmutende Wiedehopf sporadisch auch in unserem Obstgarten beobachtet werden.
Textquelle: Birdlife Sarganserland
Gefiederte Mäusejäger
Hungrige Greifvögel ziehen anmutig ihre Kreise in luftiger Höhe
Bei idealen Witterungsbedingungen können sich Feldmäuse stark vermehren. Da die Mäuse die Wurzeln der Obstbäume fressen, sind in Obstkulturen Schäden vorprogrammiert. Unsere Greifvögel leisten einen wesentlichen Beitrag zur Reduzierung der Mäusepopulationen.
Häufig sieht man Turmfalken rüttelnd über einer Stelle stillstehend von oben nach geeigneter Beute spähen. Diese Eigenart hat ihm den Namen Rüttelfalke eingebracht. Der Rüttelflug als Jagdflug ist für den Turmfalken charakteristisch. Wenn er nicht von einem Mast oder Pfahl nach Beute späht, streicht er immer wieder abwechselnd rüttelnd, dann in raschem Flug über Felder und Kulturen. Bei einem ausreichenden Mäusevorkommen kann der Prozentsatz an Mäusen in der Nahrung des Turmfalken bis zu 90% ausmachen.
Der am häufigsten bei uns vorkommende Greifvogel ist der Mäusebussard. Hoch am Himmel ist er zu beobachten, wenn er ruhig seine Kreise zieht und seinen Schrei, ähnlich dem Miauen einer Katze, ertönen lässt. Der Mäusebussard trägt seinen Namen zu Recht. Bis zu 60% seiner Beute besteht aus Mäusen.
Der Bestand des eleganten Rotmilans hat im Sarganserland in den letzten Jahren stark zugenommen. Die Hauptjagdzeiten dieser aktiven Jäger sind am frühen morgen und am Abend. Seine Jagdausflüge können bis zu 15 km betragen. In mäusereichen Jahren stehen die Nager mit 30-90% auf dem Speiseplan, vor allem während der Brutzeit.
Die Häufigkeit der Greifvögel wird direkt vom Vorkommen ihrer Beutetiere bestimmt. Ist das Beutevorkommen gross, wächst auch die Zahl der Greifvögel. Ist das Beuteangebot gering, geht der Bestand an Greifvögel zurück. Ein “Zuviel“ an Greifen gibt es somit nicht. Ihr anmutiger Anblick kann also genossen werden.
Textquelle: Birdlife Sarganserland
Grossprojekt Bewässerungsanlage
Ein Einblick in den Neubau des Filterbrunnens und der Tröpfchenbewässerung
Für die Produktion von aromatischen, saftigen und knackigen Äpfeln wird Wasser gebraucht. Deshalb war es unser Ziel, im ganzen Obstgarten eine Tröpfchenbewässerung zu installieren. Um so den Boden unter den Bäumen bei heissen Tagen oder längeren Trockenphasen mit Wasser feucht halten zu können.
Unter unserem Obstgarten befindet sich ein grosses Grundwasservorkommen. Mit dem Brunnenbau soll dieses Wasser gefasst werden, um damit die Tröpfchenbewässerung zu betreiben. Aus diesem Grund haben wir schon bald nach der Umstellung auf Bio Obstbau mit dem Bau dieses Brunnens begonnen.
Im Herbst 1997 wurden hydrologische Abklärungen durchgeführt, die die Grundlage für den Brunnenbau bildeten. Basierend auf diesen Informationen wurde entschieden, wo der Filterbrunnen gebaut werden soll. Und so kam es, dass im Januar eine Bohrung durchgeführt und ein Filterbrunnen von einer 19.5 Meter Tiefe gebaut wurde. Rund um die Filterrohre des Brunnens wurde Filterkies aufgefüllt. Dieser Filterkies reinigt das Wasser und steigert die Brunnenleistung.
Nach dem abgeschlossenen Brunnenbau musste die geeignete Wasserfördermenge definiert werden. Dazu wurde ein Pumpversuch durchgeführt, bei dem eine überhöhte Menge Wasser abgeschöpft wurde. Mithilfe dieses Versuches wurde die Reaktion des Grundwasserspiegels beobachtet, bis sich ein stationärer Strömungszustand einstellen konnte. Der Pumpversuch zeigte, dass keine Beeinträchtigung umliegender, bestehender oder künftiger Grundwassernutzung entstehen kann.
Nach Fertigstellung des Brunnens konnten wir die Tröpfchenbewässerung anschliessen. Sie ist eine Bewässerungsart, bei der sparsam Wasser unter allen Bäumen verteilt werden kann. Dazu werden entlang allen Baumreihen Schläuche mit kleinen Löchern ausgerollt und am Draht befestigt. Diese Schläuche werden an der Wasserleitung angeschlossen. Wird der Wasserhahnen geöffnet, tropf stetig ein wenig Wasser aus den Löchern.
Die Bodenfeuchtigkeit wird mit einem Bodensensor überwacht. Zeigt dieser Sensor Trockenheit an, und ist kein Regen in Sicht, wird die Tröpfchenbewässerung eingeschaltet. So können längere Trockenperiodern überbrückt werden und es entsteht für die Bäume kein „Trockenstress“. Die Früchte können optimal gedeihen.
Hüpfen Eichhörnchen und Finken,
siehst du schon den Frühling winken
Musik Sonntag
Musikalische Unterhaltung im Kuppelwieser Hofcafi
Rund um den Hof sorgen bei uns die Vögel für musikalische Unterhaltung. Im Hofcafi spielen Ueli Kühne und die Hoggläder lupfige Tanzmusik. Wir freuen uns auf Ihren Besuch.
Hoggläder
6. Februar 2022
Ueli Kühne
13. Februar 2022
Hoggläder
20. Februar 2022