Lebenselexier
Wasser ist ein unschätzbar wertvolles Gut
Haben Sie sich schon mal bewusst Gedanken dazu gemacht, wie oft, wie viel und für was Sie jeden Tag Wasser brauchen? Wir brauchen Wasser zum Zähne putzen, Hände waschen, Pflanzen giessen, den Durst löschen, zum Kochen, Fenster reinigen, die Toilette spülen, um nur einige Beispiele zu nennen. Das Wasser ist für uns so alltäglich, dass wir uns gar nicht näher Gedanken dazu machen. Doch werden wir uns für einen kurzen Moment bewusst: Ohne Wasser gäbe es auf unserem Planeten Erde kein Leben. Das Wasser wird als das Lebenselixier bezeichnet.
Dank den Gletschern, dem vielen Grundwasser und den unzähligen Seen wird die Schweiz als Wasserschloss von Europa bezeichnet. Wir dürfen uns glücklich schätzen, an einem Ort wohnen zu dürfen, wo das Wasser jederzeit vorhanden ist. Zudem ist die Qualität unseres Wassers so gut, dass wir dies gefahrlos direkt aus dem Wasserhahn trinken können.
Die Verfügbarkeit von Wasser und ein gesunder Boden bilden die Grundlage für den Obst- und Beerenbau. Beides muss in genügender Menge und guter Qualität vorhanden sein, damit die Pflanzen gedeihen und Früchte produzieren können. Deshalb ist das Wasser für uns ein unschätzbar wertvolles Gut. Wir sind uns bewusst, dass die Verfügbarkeit von Wasser keine Selbstverständlichkeit ist. Aus diesem Grund nutzen wir das Wasser sehr sparsam und mit Bedacht. In diesem Öpfelblettli erzählen wir Ihnen wie wir unsere Pflanzen bewässern.
Wir wünschen Ihnen sonnige Sommertage.
Liebe Grüsse,
Familie Kuppelwieser
Wasser Fakten
Wussten Sie, dass...
70 %
70% der ganzen Erdoberfläche ist mit Wasser bedeckt.
97 %
Gut 97% des gesamten Wasservorkommens auf der Erde ist Salzwasser.
3 %
Von den knapp 3% Süsswasser ist der grösste Teil zu Eis gefroren (Gletscher & Polkappen).
1 %
Das für den Mensch nutzbare Wasser macht weniger als 1% der gesamten Wassermenge unseres Planeten aus.
162 l
Durchschnittlich verbrauchen wir in der Schweiz pro Tag 162 Liter Wasser pro Person (direkte Wassernutzung)
4'200 l
Der Wasser-Fussabdruck liegt in der Schweiz durchschnittlich bei 4‘200 Liter Wasser pro Tag und Person (direkte und virtuelle Wassernutzung)
Wasser-Fussabdruck
Was ist das?
Der Wasser-Fussabdruck ist ein Indikator, mit dem die Wassernutzung berechnet werden kann. Dabei wird zwischen der direkten und der «virtuellen» Wassernutzung unterschieden. Die direkte Wassernutzung berücksichtigt das Wasser, welches wir direkt verwenden (z.B. Hände waschen, trinken, duschen, usw.). Bei der «virtuellen» Wassernutzung wird das Wasser berücksichtigt, das für die Erzeugung von Waren und Dienstleistungen erforderlich ist.
Quellen
Beispiele
Zur Produktion von…
…1 kg Reis werden 2‘500 Liter Wasser gebraucht.
…1 kg Rindfleisch werden 15‘400 Liter Wasser gebraucht.
…1 kg Baumwolle werden 10‘000 Liter Wasser gebraucht.
…1 Tasse Kaffee werden 140 Liter Wasser gebraucht.
Wassernutzung
Gründe, weshalb wir für den Obstbau Wasser brauchen
Lebenselixier
Wasser ist für Pflanzen lebensnotwendig. Mit Hilfe von Wasser transportiert die Pflanze die Nährstoffe aus dem Boden bis zu ihren Blattspitzen. Wasser beinhaltet zudem die wichtigsten Bausteine zur Bildung organischer Substanz. Nicht zuletzt ist das Wasser verantwortlich für den Zelldruck und somit für die Stabilität der Pflanze.
Sandboden
Unser Boden hat einen hohen Anteil an Sand und Luft. Ein sogenannter Sandboden kann insbesondere bei Wind und warmen Temperaturen relativ schnell austrocknen.
Klimaerwärmung
Das Klima wird immer wärmer und trockener. Das hat einen reduzierenden Einfluss auf den Niederschlag und die Bodenfeuchtigkeit, weshalb wir heute öfters bewässern müssen als früher.
Regendach
Fällt der Niederschlag direkt auf die reifen Beeren, kann dies die Beeren beschädigen und das Pilzwachstum fördern. Damit wir unsere Beeren vor Pilzen schützen können, spannen wir über die Erntezeit ein Regendach über den Beerenstauden. Wegen dem Dach gelangt der Regen aber nicht zu den Pflanzen. Während dieser Zeit bewässern wir unsere Beeren. Wir lassen das Regendach aber nur so lange offen wie nötig.
Sonnenschutz
Die Sonne kann unsere Früchte verbrennen. Besonders an Hitzetagen mit Temperaturen über 30°C besteht das Risiko von Sonnenbrand auf unseren Äpfeln. Dieses Risiko kann reduziert werden, indem wir die Äpfel mit der Bewässerung abkühlen.
Wurzelwachstum
Alte Pflanzen haben entwickelte und weitreichende Wurzeln und gelangen so auch an tieferliegendes Wasser. Jungpflanzen hingegen müssen ihre Wurzeln erst noch wachsen lassen. In ihren jungen Jahren ist die Reichweite der Wurzeln noch gering. Deshalb müssen Jungpflanzen an heissen Sommertagen eher bewässert werden, als erwachsene Pflanzen.
Wasser Technologien
Wo das Wasser her kommt und wie es verteilt wird
Unter unserem Obstgarten befindet sich ein grosses Grundwasservorkommen. Im Herbst 1997 wurden hydrologische Abklärungen für einen möglichen Brunnenbau durchgeführt. Die aus diesen Abklärungen gewonnenen Erkenntnisse bildeten die Grundlage für den Bau eines Filterbrunnens mit einer Tiefe von 19.5 Meter. Von den Behörden wurde genau definiert, welche Wassermenge wir aus diesem Brunnen schöpfen und nutzen dürfen. Die jährlich verbrauchte Wassermenge melden wir immer zum Jahresende und wird dann vom Kanton geprüft.
Uns liegt ein schonender und effizienter Umgang mit Wasser am Herzen. Wir achten darauf nur genau so viel Wasser wie nötig einzusetzen. Denn unsere Existenz hängt an der Verfügbarkeit von Wasser ab. Wir möchten auch die kommenden Jahre aromatische Beeren und knackige Äpfel produzieren.
Die Verteilung des Wassers von unserem Brunnen zu den Bäumen und Beerenstauden erfolgt entweder über die Tröpfchenbewässerung oder über die Überkronenberegnung. Abhängig davon aus welchem Grund und für was Wasser gebraucht wird, kommt das eine oder das andere System zum Einsatz.
Optimierungspotenzial
Eine Überkronenberegnung haben wir ausschliesslich über den Apfelbäumen. Der Hauptgrund, weshalb wir eine Überkronenberegnung installiert haben, ist der Schutz vor Frostnächten im Frühjahr. Um die Apfelblüten in einer Frostnacht vor dem Erfrieren zu schützen, können wir mit der Überkronenberegnung einen schützenden Eismantel um die Blüten bilden (siehe Öpfelblettli April 2022).
In Ausnahmefällen schalten wir die Überkronenberegnung auch im Sommer ein. Zu diesen Ausnahmen gehört eine ungewöhnlich lange Trockenphase. In einer solchen Phase trocknet der Boden stark aus. Die Tröpfchenbewässerung kann dann nicht genügend Wasser liefern. Damit der Obstgarten wieder einmal so richtig nass wird und die Wasserspeicher im Boden aufgefüllt werden können, schalten wir die Überkronenberegnung ein. Dies machen wir aber nur, wenn es unbedingt sein muss und dann auch nur während den frühen und kühlen Morgenstunden oder in der Nacht, damit der Boden das Wasser aufnehmen kann und nicht alles verdunstet. Eine weitere Ausnahme sind Hitzetage mit starker Sonneneinstrahlung. An solchen Tagen können sich die Äpfel einen Sonnenbrand einfangen. Dabei wird die Schale und das Fruchtfleisch verbrannt und der Apfel beginnt zu faulen. Um dies zu vermeiden, werden die Äpfel an solchen Tagen mithilfe der Überkronenberegnung abgekühlt, was die Gefahr von Sonnenbrand reduziert.
Tröpflibewässerung
Ein wassersparendes und effizientes Bewässerungssystem ist die Tröpfchenbewässerung. Bei der Tröpfchenbewässerung werden Schläuche mit Löchern (sog. Tropfer) entlang der Bäume und Stauden aufgehängt. Wenn bewässert werden soll, wird Wasser in diese Schläuche geleitet und das Wasser tropft gemächlich aus den kleinen Löchern heraus. Innerhalb einer Stunde wird über einen Tropfer zirka zwei Liter Wasser verteilt. Wir schalten die Tröpfchenbewässerung pro Tag und Quartier maximal eine Stunde ein. So können wir den Boden genug feucht halten, damit die Pflanze sich mit Nährstoffen versorgen kann, gleichzeitig können wir Streuverluste und unnötige Verdunstung von Wasser vermeiden.
Bei den Beeren setzten wir die sogenannten Spaghetti ein. Dies ist eine leicht abgewandelte Variante der Tröpfchenbewässerung. Grundsätzlich funktioniert das System genau gleich. Der Unterschied liegt darin, dass bei den Spaghetti ein kleiner Schlauch bei allen Tropfern befestigt ist. Dieser Schlauch wird direkt in den Wurzelballen der Beerenstaude gesteckt. So tropft das Wasser direkt bei den Wurzeln. Dies ist äusserst wichtig, denn besonders die jungen Beerenstauden haben noch keine grossflächigen Wurzeln. So können wir sicherstellen, dass jeder Wassertropfen an den richtigen Ort gelangt.
Überkronenberegnung
Beim Bewässern liegt die Gefahr von zu viel und zu wenig Wasser immer sehr nahe beieinander. Trocknet der Boden aus, bedeutet dies den Tod für die Pflanzen. Ist der Boden zu nass, besteht die Gefahr von Wurzelkrankheiten und Fäulnis im Boden. Mit Sensoren, die die Bodenfeuchtigkeit messen, kann diese Gratwanderung entschärft werden. Die Sensoren können die erfassten Daten zur Bodenfeuchtigkeit der Bewässerung weiterleiten, die basierend auf diesen Daten entscheidet, ob bewässert werden muss oder nicht. Eine solche Digitalisierung der Bewässerung stärkt den schonenden Umgang mit Wasser und ermöglicht eine noch effizientere Bewässerung. Wir behalten die Entwicklungen im Auge.
Speicherkapazität
Gesunder Boden kann Wasser besser aufnehmen und speichern
Der Boden bildet das Fundament unseres Alltages. Wir sind von unserem Boden, dessen Qualität und Fruchtbarkeit abhängig. Denn ein gesunder Boden ist die Voraussetzung für vitale Pflanzen und folglich gesunde Nahrungsmittel. Zusätzlich zur Gesundheit einer Pflanze hat der Boden auch einen Einfluss auf das Wasser. Im Boden wird das Wasser gefiltert und im besten Fall auch gespeichert.
Die Beschaffenheit des Bodens hat einen markanten Einfluss auf die Speicherkapazität eines Bodens. Wie schnell das Wasser im Boden versickert oder gar ganz abfliesst, hängt von der Struktur des Bodens ab. Ist der Boden dicht und festgefahren, kann das Wasser gar nicht erst in den Boden eindringen. In diesem Fall läuft das Wasser einfach oberflächig ab, ohne zu versickern. Ist der Boden krümelig und porös kann der Boden Wasser aufnehmen und in den vorhandenen Poren speichern. In diesem Fall hält der Boden das Sickerwasser fest, indem das Wasser die einzelnen Bodenteilchen als mikroskopisch dünne Hülle (Adsorptionswasser) umhüllt und so das Netz der feinen Poren im Boden füllt (Kapillarwasser). Erst wenn alle Zwischenräume gefüllt sind, fliesst das Wasser ab.
Das Wasser, dass aus dem Boden in ein Gewässer (z.B. Bach oder See) abgeflossen ist, ist für die Pflanzen nicht mehr verfügbar. Die Pflanzen können nur auf das Wasser zugreifen, welches für ihre Wurzeln erreichbar ist. Je mehr Wasser der Boden in seinen Poren speichern kann, desto mehr und auch länger ist das Wasser für die Pflanzen verfügbar.
Wir bearbeiten unseren Boden schonend und pflegen ihn bewusst. Denn nur so können wir sicherstellen, dass wir auch die kommenden Jahrzehnte aromatische Beeren und saftige Äpfel auf unserem Hof produzieren können.
Quellen
Früchte Tarte
Ein einfaches Sommer-Dessert, das mit Früchten und Beeren Ihrer Wahl garniert werden kann
Zutaten
Boden
190 g Mehl
60 g Gemahlene Mandeln
80 g Zucker
125 g Butter
1 EL Vanillezucker
1 Ei
1 Prise Salz
Crème
1 Pk Vanillecrème
2 dl Wasser
1 dl Vollrahm
Zubereitung
- Butter, Zucker und Vanillezucker rühren bis sich Spitzchen bilden
- Ei dazugeben und rühren bis die Masse hell ist
- Mehl und Salz darunterziehen
- Teig kurz kühl stellen
- Teig auf dem Boden der Springform verteilen und andrücken, am Rand den Teig ca. 3 cm hochziehen
- Teig mit der Gabel einstechen und bei 190°C zirka 25 Minuten backen
- Rahm steif schlagen
- Vanillecrème mit dem Wasser anrühren
- Schlagsahne vorsichtig unter die Crème ziehen
- Crème auf dem ausgekühlten Boden verteilen
- Die Tarte mit Früchten und Beeren Ihrer Wahl bedecken
Wasser ist die treibende Kraft
der gesamten Natur.
Leonardo da Vinci
Musik Sonntag
Musikalische Unterhaltung im Kuppelwieser Hofcafi
Den Sonntag geniessen, plaudern, singen und tanzen. Das können Sie im Kuppelwieser Hofcafé. An den folgenden Sonntagen spielen die Hoggläder unterhaltsame Tanzmusik und Renato Allenspach spielt mit seinen Söhnen urchige Ländlermusik.
Wir freuen uns auf Ihren Besuch.