Winterquartier
Die Kunst kalte Wintertage zu überleben
Die kalten Wintertage stellen für die Tiere eine Herausforderung dar. Während wir dicke Jacken anziehen oder uns in kuschlige Decken wickeln, müssen die Tiere einen Weg finden, die Kälte zu überleben. Jedes Tier hat seine eigene Strategie entwickelt, wie es den Winter verbringt. Die einen ziehen in den Süden, die anderen erstarren, wieder andere fressen sich ein Fettpolster an und schlafen den Winter durch. Doch alle schätzen sie einen geschützten Ort, wo die Kälte nicht ganz so aggressiv ist.
Auch die Schädlinge, die uns Obstbauern vom Frühling bis in den Herbst vor Herausforderungen stellen, haben Tricks, wie sie den Winter überstehen. Das heisst, wir müssen jeden Frühling wieder mit einer neuen Generation Schädlinge rechnen, die unsere Äpfel beschädigen. Damit wir den Bestand der Schädlinge zumindest ein bisschen reduzieren können, fördern wir die Überwinterung der Nützlinge und reduzieren den Bestand der Schädling mit der Austriebsspritzung. Mehr zu diesem Thema erfahren Sie in diesem Öpfelblettli.
Wir wünschen Ihnen kuschlige Momente während den kühlen Wintertagen. Und wenn Sie dazu ein süsses Apfeldessert geniessen wollen, haben wir genau das richtige Rezept.
Liebe Grüsse,
Ihre Familie Kuppelwieser
Überwinterungsstrategien
Ein Überblick, wie die Tiere die kalten Wintertage verbringen
Die Tierwelt hat ganz verschiedene Tricks auf Lager die kalten Wintermonate zu verbringen. Wir fassen hier die gängigen Strategien zusammen. Wichtig zu wissen ist, dass die Tiere während dem Winterschlaf, der Winterruhe oder der Winterstarre schutzlos sind. Sie reduzieren ihre Körperfunktionen (Herzschlag, Atmung, Temperatur, usw.) so stark, dass sie dem Tode näher sind als dem Leben.
Winterschlaf
Mit dem Winterschlaf umgehen die Tiere die strenge Witterung und der Nahrungsknappheit. Sie setzen alle Lebensfunktionen auf Sparflamme und verschlafen so die kühle Jahreszeit. Zu den winterschläfern gehören Fledermäuse, Siebenschläfer, Hamster und Murmeltiere. Während dem Winterschlaf fahren die Tiere ihre Körperfunktionen und ihre Körpertemperatur drastisch runter. Nur so haben sie genügend Energie, die Wintertage schlafend zu verbringen.
Winterruhe
Auch bei der Winterruhe verbringen die Tiere die kalte Jahreszeit mit viel Ruhe und Schlaf. Wie beim Winterschlaf werden die Körperfunktionen stark heruntergefahren. Im Unterschied zum Winterschlaf behalten die Tiere während der Winterruhe die normale Körpertemperatur. Der Grund dafür ist, weil die Tiere während der Winterruhe immer mal wieder aufwachen, aufstehen und etwas zu Essen suchen. Dachs, Eichhörnchen, Waschbär und Braunbär halten eine Winterruhe.
Winterstarre
In eine Winterstarre fallen Reptilien und Amphibien. Während der Winterstarre passen sich die Körper der Tiere kontinuierlich den Aussentemperaturen an. Das heisst, die Körpertemperatur entspricht immer der Temperatur, die rund um die Tiere herrscht. Während der Starre haben die Tiere keinen aktiven Einfluss auf ihren Wärmehaushalt.
Abwanderung der Zugvögel
Die Überwinterungsstrategie der Vögel ist die Flucht vor der Kälte. Zugvögel nehmen einen weiten Weg auf sich, um die Winterjahreszeit in warmen Gegenden zu verbringen. Denn nur in wärmeren Regionen finden die Vögel genügend Nahrung zum Überleben. Denn die meisten Vögel ernähren sich von Insekten und von denen sind während den kalten Wintertage nur wenige zu finden.
Strategien der Insekten
Rund um unseren Hof und Obstgarten summt und schwirrte es den ganzen Sommer über. Doch im Herbst wird es langsam leiser und die Ruhe kehrt ein. Insekten haben ganz unterschiedliche Strategien, die kalten Wintertage zu überstehen. Die einen überwintern als Falter, die andern als Puppe, wieder andere als Raupe und es gibt auch welche, die noch ungeboren im Ei überwintern. Egal in welchem Stadium die Insekten den Winter verbringen, sie suchen sich immer gerne einen geschützten Rückzugsort. Dazu gehören Rinden von Bäumen, Laubhaufen, Steinhaufen, Fassaden, Ritzen, Hohlräume, Dachböden, Keller, Löcher im Boden, alte Pflanzenstängel, usw.
Überwintern bei den Apfelbäumen
Wo und wie die Schädlinge und Nützlinge den Winter in unserem Obstgarten verbringen
Die Insekten beschäftigen uns im Obstbau sehr intensiv. Es gibt Insekten, die unseren Bäumen und Früchten viel Schäden zufügen können. Im Gegenzug gibt es Insekten, die uns in unserem Alltag fleissig unterstützen, in dem sie Schädlinge bekämpfen. Dies sind sogenannte Nützlinge. In diesem Artikel erfahren Sie wie und wo Nützlinge und Schädlinge in unserem Obstgarten überwintern. Erst durch dieses Wissen können wir die Nützlinge schützen und die Weiterentwicklung der Population der Schädlinge reduzieren.
Nützling: Marienkäfer
Die Marienkäfer verbringen den Winter im Winterschlaf als ausgewachsene Käfer. Sie suchen sich im Herbst einen geschützten Ort wie Hohlräume, Ritzen oder Laubhaufen. Oft sind sie auch in Fensterrahmen zu finden. Auch wenn es den Anschein macht, die Marienkäfer wären tot, ist dies nicht der Fall. Sie schlafen nur und sollten ungestört bleiben. Im Frühjahr werden Sie von alleine wieder aktiv und fliegen aus.
Nützling: Ohrwurm
Die Ohrwürmer überwintern als erwachsene Tiere. Sobald die Tage kühler und kürzer werden, ziehen sich die Ohrwürmer in den Boden zurück. Sie mögen es gerne behaglich während den kalten Wintertagen. Im Frühling legen die Weibchen Eier in den Boden. Nachdem Schlüpfen durchleben die Ohrwürmer mehrere Nymphenstadien. Erst wenn die Tiere ausgewachsen sind, krabbeln die Ohrwürmer vom Boden auf den Baum.
Nützling: Florfliege
Die Florfliegenlarve schlüpft im Frühling aus einem Ei und frisst anschliessend unzählige Blattläuse, bevor sie sich verpuppt. Nachdem sich die Larve von der Puppe in eine ausgewachsene, zierliche Florfliege verwandelt hat, lebt die Fliege in der Regel noch zirka zwei Monate. Es gibt aber auch ausgewachsene Florfliegen, die einen geschützten Unterschlupf finden, der sie vor der Winterkälte schützt. Ist dies der Fall, können die Florfliegen ihre Lebensdauer verlängern und überwintern, sich im Frühling paaren und Eier legen. Nur so kann der Nachwuchs sichergestellt und der Kampf gegen die Blattläuse im Frühling fortgeführt werden.
Schädling: Blattlaus
Blattläuse können den Winter in ganz unterschiedlichen Stadien überdauern (Ei, Larve oder erwachsen). Es gilt einzig, je tiefer die Temperaturen im Winter fallen, desto weniger Blattläuse werden die kalte Jahreszeit überleben. Die Eier vertragen tiefe Temperaturen besonders gut. Für uns Obstbauern ist es vorteilhaft, wenn der Winter kalt wird, damit möglichst wenige Schädlinge im Frühjahr schlüpfen werden.
Schädling: Faltenlaus
Die Faltenlaus überwintert im Eistadium. Die ausgewachsenen Läuse legen die Eier im Herbst an geschützte Stellen. Besonders beliebt sind Ritzen oder Schuppen an der Baumrinde. Dort sind sie gut von der Umwelt geschützt. Die Faltenlaus schlüpft früh. Sobald die Knospen aufbrechen, verlassen die Larven die Eier. Die Faltenläuse breiten sich dann schnell auf den Jungtrieben aus und saugen den Baumsaft aus den Trieben und den Blättern.
Schädling: Blütenstecher
Der Apfelblütenstecher überwintert als ausgewchsener Käfer in geschützten Rindenritzen. Sobald die Knospen der Apfelbäume aufbrechen, werden die Käfer wieder aktiv und legen in die Apfelknospen ein Ei. Nach rund zehn Tagen schlüpft die Larve und frisst die Apfelblüte, wodurch kein Apfel mehr gebildet werden kann. Die Larve hingegen ist satt, verpuppt sich und verwandelt sich in einen Käfer, der im nächsten Frühling Eier in die Knospen legt.
Schädling: Sägewespe
Die Sägewespen legen in die Apfelblüten Eier. Die heranwachsenden Äpfel dienen den Larven, die aus den Eiern schlüpfen als Nahrung. Erst wenn die Larven satt sind, lassen sie sich auf den Boden fallen, graben sich ein und bilden ein Kokon in dem sie den Winter verbringen. Die Verpuppung erfolgt im Frühjahr. Zur Zeit der Apfelblüte kriechen die jungen, erwachsenen Sägewespen aus dem Boden und legen neue Eier in die Apfelblüten.
Ölspritzung
Reduktion der Schädlinge um das Gleichgewicht halten zu können
Diverse Schädlinge überwintern an den Apfelbäumen. Manche in den Ritzen der Rinde, manche an den jungen Trieben und andere wiederum bei den Astverzweigungen. Alle diese Schädlinge erwachen im Frühling und werden aktiv. Sie werden sich fortpflanzen, Eier legen und es werden neue Schädlinge entstehen. Diese schnelle Weiterentwicklung der Population bedeutet eine Gefahr für die Produktion von gesunden Äpfeln. Um die Population der Schädlinge zu reduzieren, gibt es die Möglichkeit der Ölspritzung.
Diese Ölspritzung wird bereits früh im Jahr durchgeführt. In der Regel dann, wenn die Knospen beginnen langsam zu schwellen. Der genaue Zeitpunkt ist abhängig von den gegebenen Witterungsbedingungen. Die Ölspritzung richtet sich insbesondere gegen Obstbaumspinnmilben und Lauseier. Mit der Baumspritze wird das Versprühen von einem Gemisch aus Rapsöl und Wasser ein feiner Ölfilm über die bäume gezogen. Die Eier und Larven auf den Apfelbäumen werden in diesen Ölfilm eingeschlossen und versticken. Durch diese Massnahme kann die Anzahl der Schädlinge reduziert werden, die im Frühjahr aktiv werden.
Umso weniger Schädlinge im Frühjahr vorhanden sein werden, umso weniger Pflanzenschutz müssen wir anwenden. Denn bei geringerem Vorkommen, ist es den Nützlingen eher möglich, die Population der Schädlinge im Rahmen zu halten. Wenn zu viele Schädlinge vorhanden sind, kommen die Nützlinge nicht mehr nach und das Verhältnis fällt aus dem Gleichgewicht. Im biologischen Obstbau versuchen wir dies zwingend zu verhindern, in dem wir die Nützlinge fördern und die Anzahl Schädlinge möglichst gering halten.
Apfel-Zimt Tiramisu
Ein cremiges Tiramisu mit intensivem Aroma
Zutaten
Biscuit
4 Eier
3-4 EL Heisses Wasser
125 g Zucker
1 Pk. Vanille Zucker
75 g Weissmehl
50 g Speisestärke
1 Msp. Backpulver
Füllung
500 g Qimiq
125 g Mascarpone
250 g Vollrahm
250 g Nature Joghurt
100 g Puderzucker
4 EL Zitronensaft
Bratäpfel
450 g Äpfel (Topaz)
1 EL Zucker
1 TL Zimt
Zubereitung
- Eier mit Wasser schaumig rühren, bis die Masse hell ist
- Zucker und Vanille Zucker beigeben und 2 Min gut rühren
- Mehl, Speisestärke und Backpulver mischen
- Mehl in die Eimasse sieben und vorsichtig unterrühren
- Teig in eine runde Springform geben, glattstreichen und bei 220 °C vorgeheiztem Ofen 10 – 15 Minuten backen
- Teig aus dem Backofen nehmen, auskühlen lassen und anschliessend vorsichtig horizontal halbieren
- Qimiq, Puderzucker und Zitronensaft aufschlagen
- Nature Joghurt dazugeben
- Vollrahm steifschlagen und darunterziehen
- Äpfel in Stücke schneiden und mit Zucker und Zimt aufkochen
- Backring auf eine Tortenplatte stellen und eine Hälfte vom Biscuit reinlegen
- Die Hälfte der Füllung auf das Biscuit streichen, die zweite Hälfte vom Biscuit drauflegen
- Bratäpfel auf dem Biscuit verteilen, die zweite Hälfte der Füllung auf die Äpfel geben und glatt verstreichen
- Ein paar Stunden kühlstellen
- Backring entfernen & servieren
In der Stille und Geduld des Winters
liegt die Kraft für das Neue.
Musik Sonntag
Musikalische Unterhaltung im Kuppelwieser Hofcafi
Den Sonntag geniessen, plaudern, singen und tanzen. Das können Sie im Kuppelwieser Hofcafé. Am folgenden Sonntag spielen die Hoggläder lupfige Tanzmusik.
Wir freuen uns auf Ihren Besuch.
Lupfige Tanzmusik
Sonntag, 26. Februar 2023