Abschlussarbeiten
Aufgaben, die nach der Apfelernte erledigt werden müssen
Bis mindestens Mitte Oktober ist unsere Apfelernte noch in vollem Gange. Doch in der zweiten Hälfte des Oktobers sollten wir den grössten Teil unserer Äpfel gepflückt haben. Das heisst aber nicht, dass es nach Abschluss der Ernte nichts mehr zu tun gibt. Ganz im Gegenteil. Nachdem die letzten Äpfel geerntet sind, ist es wichtig, dass wir einige Abschlussarbeiten erledigen, bevor der Winter einbricht.
Nach Abschluss der Apfelernte müssen die Maschinen gereinigt, gefettet und für den Winter eingestellt werden. Das Material muss so verräumt werden, dass es parat ist für die kommende Apfelernte im Jahr 2025. Auch der Boden darf ein letztes Mal gepflegt werden, bevor er von der Winterkälte abgekühlt oder gar gefroren wird. Dies sind nur ein paar Beispiele. Erfahren Sie in diesem Öpfelblettli, welche Aufgaben wir vor Wintereinbruch erledigen sollten.
Wir wünschen Ihnen einen wunderbaren Oktober und viel Spass beim Lesen.
Liebe Grüsse,
Ihre Familie Kuppelwieser
Bodenbearbeitung
Vor der Winterruhe den Boden ein letztes Mal lockern
Der Boden ist die Grundlage unseres Schaffens. Unsere Apfelbäume brauchen einen gesunden und vitalen Boden, damit diese wachsen und feine Äpfel produzieren können. Deshalb pflegen wir unseren Boden mit viel Fürsorge. Nach Abschluss der Apfelernte widmen wir uns noch einmal dem Boden, bevor dieser sich über die Wintermonate in die verdiente Winterruhe zurückzieht.
Wir entfernen das Beikraut und lockern den Boden unter den Apfelbäumen auf. Dadurch wird die Bodendurchlüftung verbessert. Nach der Ernte sind die Bäume durch die Produktion der Äpfel müde und können frische Luft gut gebrauchen. Für diese Arbeiten setzen wir entweder den Krümler oder die Rollhacke ein.
Rollhacke
Die sternförmigen, vertikal ausgerichteten Metallscheiben der Rollhacke beginnen sich durch die Vorwärtsbewegung des Traktors zu drehen und arbeiten sich so in den Boden ein. Dadurch wird der Streifen unter den Bäumen gehackt und der Boden gelockert. Der Vorteil der Rollhacke ist, dass damit relativ schnell gefahren werden kann (ca. 10 km/h).
Krümmler
Auch mit dem Krümmler wird der Boden gelockert. Jedoch besitzt dieser Metallkrallen und eine Metallscheibe, die sich horizontal drehen. Die Krallen drehen sich und fressen sich so in den Boden. Der Traktor fährt vorwärts, wodurch die sich drehenden Krallen den Boden umgraben. Der Vorteil des Krümmlers ist, dass er ein sehr gutes Hackergebnis erzeugt. Die Arbeit braucht aber viel Zeit, da mit dem Krümmler nur langsam gefahren werden kann (ca. 3 km/h).
Mulchgerät
Vor Einbruch des Winters wird auch das Gras in den Fahrgassen noch ein letztes Mal gemulcht. So ist das Gras über den Winter kurz geschnitten und kann im Frühling wieder frisch spriessen.
Stärken & Vitalisieren
Dem Boden Gutes tun
Unser Boden und die Apfelbäume haben übers Jahr Höchstleistungen erbracht, damit wir im Herbst knackige und saftige Äpfel ernten durften. Damit der Boden und die Bäume nach getaner Arbeit gestärkt in die Winterruhe gehen können, bringen wir nach Abschluss der Ernte ein letztes Mal Komposttee und Hornmist aus.
Was ist Komposttee?
Komposttee ist ein in Wasser angesetztes Gemisch aus Kompost, Walderde, Malzkeimdünger, Melasse und Steinmehl. Dieses Gemisch wird bei einer warmen Wassertemperatur von 22°C für 36 Stunden gerührt. In diesem Gemisch fühlen sich Mikroorganismen wohl und können sich vermehren. Nach Ablauf der 36 Stunden wird der Komposttee mit der Pflanzenschutzspritze über die Apfelbäume und den Boden versprüht. So finden die wertvollen Mikroorganismen den Weg zu unseren Bäumen und unserem Boden. Dort fördern die Mikroorganismen den Umbau von organischem Material in Humus, was für unsere Bäume und unseren Boden sehr wertvoll ist.
Was ist Hornmist?
Hornmist ist ein Biodynamisches Präparat. Es besteht aus Kuhmist, der in Kuhhörner für ein Jahr in den Boden vergraben wird. Im Boden herrscht ein ruhiges Klima mit konstanter Temperatur. Unter diesen Bedingungen wir der Kuhmist in das Präparat Hornmist umgewandelt, welches nach wertvollem Humus duftet. Richtig zubereitet und eingesetzt, hat der Hornmist eine positive Wirkung auf den Boden und die Pflanzenwurzeln. Das Präparat baut die Bodenstruktur auf, fördert das mikrobielle Leben, fördert so die Bildung von Humus und die Pflanzen können so viele feine Wurzeln bilden.
Der Hornmist wird eine Stunde lang kräftig im warmen Wasser umgerührt. Erst im Anschluss wird das Präparat mit einer einfachen Präparatespritze auf den Boden ausgebracht.
Gegenseitige Wirkung
Der Komposttee und der Hornmist ergänzen sich wunderbar. Der Hornmist bereitet den Boden vor und ermöglicht ideale Lebensbedingungen für die Mikroorganismen, die mit dem Komposttee ausgebracht werden. Aus diesem Grund bringen wir Komposttee und Hornmist nach Abschluss der Apfelernte in unserem Obstgarten aus. So können wir unseren Boden stärken, das Bodenleben fördern und die Pflanzen vitalisieren.
Quelle
Landwirtschaft, Garten- und Weinbau biodynamisch. Masson, P. & Masson, V. 2013 (3. Aufl.). AT Verlag: Aarau.
Aufräumen
Material und Maschinen nach der Ernte einwintern
Es gibt Material und Maschinen, die wir nur für eine bestimmte Zeit im Jahr verwenden. Das heisst, diese Sachen sind rund zwei bis drei Monate im Einsatz. Die restliche Zeit des Jahres sind diese Maschinen und das Material eingelagert. Es wird alles gereinigt und bei Bedarf werden Servicearbeiten ausgeführt. Anschliessend wird alles möglichst bald nach Abschluss der Ernte verräumt, damit nichts ungeschützt draussen steht.
Pflückmaschine Zucal
Unsere Pflückmaschine kann entweder als Hebebühne oder als Pflückmaschine eingesetzt werden. Aus diesem Grund hat diese Maschine zwei verschiedene Aufsätze; einen für die Förderbänder zum Äpfel pflücken und einen für die Arbeitsplattform der Hebebühne. Nach der Apfelernte demontieren wir den Aufbau zum Äpfel pflücken. Diesen Aufbau mit den Förderbändern lagern wir bis in den kommenden Sommer ein. Den Aufsatz für die Hebebühne montieren wir direkt nachdem der Pflückaufsatz entfernt wurde. Wir brauchen die Hebebühne zwar erst wieder im kommenden Frühling. So ist aber alles vorbereitet, damit wir die Arbeiten im Frühling direkt aufnehmen können.
Pflückboxen, Grosskisten und Harassen
Die gelben Pflückboxen kommen zum Ernten der Äpfel auf der Hebebühne und am Erntezügli zum Einsatz. Nach der Ernte werden diese Pflückboxen gereinigt und im alten Heustock eingelagert.
Die Harassen verwenden wir während der Ernte zum Sammeln des Mostobstes. Auch diese Harassen werden nach Abschluss der Apfelernte gereinigt. Anschliessend werden sie auf eine Palette gestapelt und über dem Hofcafé eingelagert.
Die Äpfel werden in die grünen Grosskisten geerntet. Ein Grossteil dieser Kisten befindet sich gefüllt mit knackigen Äpfeln in den Kühllagern. Es bleiben aber immer einige Grosskisten übrig. Diese Kisten stapeln wir möglichst platzsparend aufeinander bis zur nächsten Apfelernte.
Hebebühne Windegger mit Anhänger
Bei der Windegger Hebebühne wird der Stapler demontiert, welcher für das Abladen der Apfelkisten verwendet wurde. Zudem werden die Halterungen für die Pflückboxen entfernt. Der Stapler und die Halterungen werden auf eine Palette gelegt und eingelagert. Die Hebebühne selbst kann nun wieder ganz normal als Arbeitsbühne verwendet werden. Diese ist fast über das ganze Jahr im Einsatz, weshalb die Hebebühne nicht für längere Zeit eingelagert wird.
Der Anhänger der Hebebühne hat einen Aufsatz, der für den Transport der leeren und vollen Apfelkisten während der Ernte verwendet wird. Dieser Aufsatz wird nach der Ernte abgebaut, damit der Anhänger übers Jahr als ganz normaler Anhänger für Materialtransporte verwendet werden kann.
Erntezügli
Während der Apfelernte sind in der Regel zwei Erntezügli mit je fünf Wagen im Einsatz. Diese Erntezügli haben übers Jahr keinen Verwendungszweck. Aus diesem Grund lagern wir die Erntezügli ausserhalb der Apfelernte im alten Heustock über dem Hofcafé ein.
Pflanzenschutzspritze Wanner
Die Pflanzenschutzspritze brauchen wir über einen längeren Zeitraum. In der Regel ist sie vom Frühling bis in den Herbst im Einsatz. Dies liegt daran, dass wir schon früh im Jahr und nach der Ernte mit der Spritze Komposttee ausbringen, welcher den Boden und die Bäume stärkt. Es ist aber bei der Pflanzenschutzspritze besonders wichtig, dass sie gut eingewintert wird. Es handelt sich um eine wertvolle Maschine mit diffiziler Technik. Zuerst wird die Spritze gründlich gereinigt. Dazu gehören der Tank, alle Leitungen, die Filter und die Düsen. Diese werden sogar mit einem Ultraschallreiniger wieder auf Hochglanz gebracht. Anschliessend wir die Maschine geschmiert. Zum Schluss wird Frostschutzmittel in alle Leitungen und in die Pumpe gefüllt, damit diese vor der Winterkälte geschützt sind.
Netz rollen
Das Hagelschutznetz einwintern
Im Mai spannen wir das Hagelnetz über unseren Apfelbäumen auf. Bei Hagelschlag würde dieses Netz die Hagelkörner auffangen, bevor diese auf den Baum oder auf die Äpfel aufprallen. Dadurch sind unsere Bäume und die Äpfel vor Hagel geschützt. Das Hagelnetz bietet zudem einen Schutz vor der Sonne während heissen Sommertagen, da das Netz die Früchte dezent schattiert.
Das Hagelnetz darf jedoch nicht über das ganze Jahr aufgespannt bleiben. Das Netz und die dazugehörige Konstruktion sind nicht für Schneelast konzipiert. Schon bei geringen Schneemengen würde das Netz reissen oder das Gerüst gar einbrechen. Aus diesem Grund wintern wir das Hagelnetz nach der Apfelernte ein. Wir versuchen sogar direkt, nachdem eine Sorte abgeerntet ist, das Hagelnetz über genau dieser Sorte aufzurollen. Der Vorteil davon ist, dass nach Abschluss der Ernte nicht alle zwölf Hektaren Hagelnetz auf einmal aufgerollt werden müssen. Sondern die Arbeit kann so im Verlauf des Herbstes Schritt für Schritt erledigt werden. Je nach Verlauf der Ernte gelingt uns dies besser oder schlechter. Spätestens in der zweiten Hälfte Oktober sollte das Hagelnetz eingerollt und verpackt sein.
Für das Einwintern des Hagelnetzes werden zuerst die Plaketten in der Reihenmitte geöffnet. Diese sind zirka alle zwei Meter montiert. Das bedeutet, dass bei einer Reihenlänge von 300-400 Meter rund 150-200 Plaketten geöffnet werden müssen. Wir haben insgesamt 110 Apfelbaumreihen. Es sind zwar nicht alle Reihen gleich lang, trotzdem gibt es einige Plaketten zu öffnen. Nach dem alle geöffnet wurden, hängt das Netz lose vom Firstdraht über die Apfelbäume. Jetzt kann das Hagelnetz in einer kompakten Rolle bis zum First nach oben gerollt werden. Mit Hilfe eines «Winterfixes» wird das eingerollte Netz am Firstdraht befestigt. Je kompakter das Netz aufgerollt wird, desto besser ist es vor der winterlichen Kälte und Witterung geschützt.
Kürbis Kuchen
Mit knusprigem Topping
Zutaten
Teig
4 Eier
220 g Zucker
220 ml Sonnenblumenöl
350 g Kürbispüree
2 TL Zimt
wenig Ingwer geraffelt
2 TL Muskatnuss
250 g Mehl
3 TL Backpulver
1 Prise Salz
Topping
500 g Frischkäse
80 g Butter weich
80 g Puderzucker
1 TL Vanilleextrakt
1 Prise Salz
100 g Baumnüsse gehackt
60 g Kürbiskerne
Zubereitung
- Kürbis rüsten und in Stücke schneiden
- Das Kürbisfleisch garen und anschliessend pürieren
- Eier mit Zucker schaumig schlagen
- Öl, Gewürze und Kürbispüree dazu geben und gut verrühren
- Mehl, Backpulver und Salz vorsichtig unter den Teig ziehen
- Teig auf ein Backblech verteilen
- Kuchen im vorgeheizten Ofen bei 180 °C (Ober-/Unterhitze) rund 25-30 Minuten backen
- Für das Topping Butter, Puderzucker, Vanilleextrakt und Salz gut verrühren
- Frischkäse vorsichtig unterheben (nicht rühren, sonst wird das Topping flüssig)
- Baumnüsse und Kürbiskernen in der Pfanne rösten
- Topping Crème auf den Kuchen streichen und die Nüsse/Kerne darüber streuen
Löwenzahnwurzel
Die unterirdischen Kräfte der Pflanze nutzen
Die Wurzeln des Löwenzahns sollten im Herbst gesammelt werden. Denn bis zu diesem Zeitpunkt hat die Pflanze viele wertvolle Inhaltsstoffe in die Wurzeln eingelagert. Werden die Wurzeln im Herbst gegraben, können diese unterirdischen Kräfte genutzt werden. Dazu werden die Wurzeln achtsam gesammelt (Wichtig: Nur so viele, wie gebraucht werden). Diese müssen gründlich gereinigt werden. Anschliessend werden die Wurzeln in Stücke geschnitten und getrocknet. Die getrockneten Wurzelstücke können für einen wohltuenden Tee angesetzt werden. Es besteht aber auch die Möglichkeit, die Löwenzahnwurzelstücke vorsichtig in der Bratpfanne (ohne Öl oder Fett) zu rösten. Es verbreitet sich umgehend ein angenehmer Duft im Raum. Die gerösteten Wurzelstücke können nun mit heissem Wasser übergossen werden. Der heimische „Kaffee“ sollte ein paar Minuten ziehen, bevor er abgesiebt und genossen werden kann.
Quelle
Heilsame Wildpflanzen. Im Rhythmus der Jahreszeiten sammeln und anwenden. Hecker, K. & Hecker, F. 2022 (2. Aufl.). Haupt Verlag: Bern.
Musik Sonntag
Musikalische Unterhaltung im Kuppelwieser Hofcafi
Die Zeit geniessen. Mit Freunden plaudern. Wieder einmal das Tanzbein schwingen. All das können Sie im Kuppelwieser Hofcafé. Am folgenden Sonntag spielen die Hoggläder lupfige Tanzmusik.
Wir freuen uns auf Ihren Besuch.